laut.de-Kritik

Der Soundtrack zum Fiebertraum.

Review von

Hinter The Revival Hour stecken John Mark Lapham, auch bekannt als Soundtüftler von The Earlies und David Michael Stith, der unter dem Namen DM Stith experimentelle Folk-Musik veröffentlicht. Benannt hat sich das Duo nach einer christlichen Radioshow der 30er Jahre.

Auf "Scorpio Little Devil" bringen sie 60er Rhythm And Blues/Pop, Soul, Folk und elektronische Spielereien zusammen. Dabei trifft die Falsettstimme von Stith auf die experimentellen Klanglandschaften von Lapham. Das ist zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftig und klingt wie eine Mischung der () von Sigur Rós und RadioheadsKid A“ im avantgardistischem Soul-Gewand. Aha!

Auf der Platte finden sich allerhand Instrumente, die teilweise von Laphams alten Bandkollegen von The Earlies eingespielt wurden. Da geht es von der guten alten Hammond Orgel über verschiedene Saxophone, Trompeten, Violine, verfremdete Geräusche, die beispielsweise an das Heulen des Windes erinnern, oder das, was im Booklet nur als "hellish distortion" bezeichnet wird.

"Hold Back", bei dem Stiths Stimme von einem Background-Chor Unterstützung erfährt, kommt wie eine gewöhnliche Soul-Nummer daher. Trotzdem machen sie etwas ganz Neues daraus. Der Song baut sich immer weiter auf, bis er plötzlich abbricht und mit weißem Rauschen und einem Gong endet.

"Pyre" startet mit einem am Blues-Rock orientieren Bass-Riff. Zusammen mit der verträumten Stimme und dem Einsatz eines Saxophons erzeugt das eine düster-melancholische Stimmung. Pop-Musik im Geisterschloss!

Auch "Cooper House" startet mit einem extrem tiefen Basslauf. Die verspielten Drums, der elfenhafte Gesang von Stith und die elektronische Experimentierfreudigkeit seines Kollegen lassen den Song in einem Chaos enden.

The Revival Hour verpacken Pop-Musik interessant und überzeugen mit ihrer Einzigartigkeit. Wer mit Fistelstimmen gar nicht klar kommt, ist hier aber absolut an der falschen Adresse. Die zieht sich nämlich über die gesamte Albumlänge und kann einem im falschen Moment ordentlich auf den Sack gehen. Auf jeden Fall keine Musik um vor seinen Kumpels anzugeben.

Wer sich jedoch auf die Scheibe einlässt, den zieht sie in ihren Bann, wie in einen Fiebertraum. Das ist sehr hypnotisierend und beruhigend. Es verknüpfen den Klang längst vergangener Tage mit dem Sound der Zukunft. Futuristic-Retro-Sound also.

Trackliste

  1. 1. Control
  2. 2. Hold Back
  3. 3. Pyre
  4. 4. Riverbody
  5. 5. Cooperhouse
  6. 6. I've Eyed The Beast
  7. 7. Clean
  8. 8. City Yolk
  9. 9. Run Away
  10. 10. Hound

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