laut.de-Kritik

Zweiter Teil des Erfolgsrezeptes: Rockklassiker in der Schmalzlockenversion

Review von

Mal angenommen Elvis wäre noch am Leben - dieser Mythos hat sich inzwischen ja zum Running Gag entwickelt - und angenommen der King geriete irgendwo in Japan in eine Karaoke-Bar... Moment mal, hatten wir das nicht schon?

Stimmt! Wer erinnert sich nicht an die markige Coverversion von Nirvanas "Come As You Are", die uns alle zum Schmunzeln brachte. Im Herbst 1998 begeisterte uns die irische Elvisreinkarnation James Brown - der Mann heißt wirklich so - alias The King auf seinem Debütalbum "Gravelands" mit seinen schrulligen Interpretationen verstorbener Rocklegenden und legte im Anschluß eine Konzertserie hin, die selbst Dieter Thomas Kuhn hätte erblassen lassen.

Nun ist der King wieder da, mit seinem neuen Werk "Return to Splendor". Geändert hat sich nicht viel; eigentlich hat sich gar nichts geändert, das Konzept ist nach wie vor einfach; einfach genial sozusagen: Man nehme ein wenig Schmachtlockenromantik, eine sonore Elvisimitatorenstimme und ein paar Evergreens verstorbener Rock'n'Roll Legenden und vermixe alles mit einer Portion Humor zu einem Trip durch die Rockgeschichte.

Verwurschtelt wurden diesmal u.a. "Sympathy For The Devil", das dem verstorbenen Gitarristen Brian Jones gewidmet ist, "Whole Lotta Love" oder "L.A. Woman" - allesamt Vertreter des Rockolymps. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Red Hot Chili Peppers sind noch am Leben; "Under The Bridge" ist ein Tribut an Hillel Slovak, den ehemaligen Saitenmann der Peppers. Neben diesen Rockklassikern finden sich aber auch einige neue Stilrichtungen auf der Platte, z.B. Jonny Denver's "Country Roads" oder "Child Of A Preacherman", die transsexuelle Version des Dusty Springfield Klassikers.

Im Vergleich zu den Originalen vermisst man teilweise den typischen Groove und den abgefuckten 68er-Sound, einige Stücke wirken etwas lustlos, der Background zu perfekt, beinahe steril. Alles in allem jedoch ein gelungener zweiter Aufguss und zudem ein netter Partygag. Auf die Dauer ist diese Platte allerdings nur etwas für Nervenstarke. Vielleicht besinnt sich der King ja bald auf seinen bürgerlichen Namen und huldigt auf seinem nächsten Album zur Abwechslung mal dem Godfather of Soul ...

Trackliste

  1. 1. Sympathy For The Devil
  2. 2. L.A. Woman
  3. 3. Under The Bridge
  4. 4. The House Is Rockin'
  5. 5. Whole Lotta Love
  6. 6. You Got It
  7. 7. Everybody's Talking
  8. 8. Child Of A Preacher Man
  9. 9. King Of The Road
  10. 10. Good Vibrations
  11. 11. Crazy Little Thing Called Love
  12. 12. Pretty Vacant
  13. 13. Hoochie Coochie Man
  14. 14. Take Me Home Country Roads
  15. 15. What A Wonderful World
  16. 16. New Sensation(bonus track)
  17. 17. Hard To Handle (bonus track)

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