"Alle sind so unzufrieden", analysiert Phase die Lage der Nation und hat auch gleich eine Erklärung zur Hand, warum dem so ist: "Weil die Erwartungen so riesig sind." Diesem Druck möchten sich Team Avantgarde möglichst entziehen. Lieber ein eigenes Süppchen köcheln, statt sich auf der Welle des …

Zurück zum Album
  • Vor 7 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 7 Jahren

    So nochmal in normal. Habe außer Utopie noch nichts gehört, aber dass Zenit da gar nicht richtig mitmischt ist eigentlich unverzeihlich. Nur sein spezieller Sound passt zu Phases Vortrag, der anders gelagert leider untergeht und womöglich - wie hier beschrieben - zurecht abgewatscht wird. Derart genüßlich sezierend wie hier ist mir das allerdings auch noch nicht untergekommen :D

    Hatte irgendwie im Hinterkopf, dass TA auf laut gern gesehene Gäste sind, aber schon "Absolut" bekam ja nur 3/5

  • Vor 7 Jahren

    achja @Dani
    der Degenhardt-Einwurf kam genau zur rechten Zeit, ansonsten hätte ich das großartige "Namen" verpasst

  • Vor 7 Jahren

    Ziemlich garstig, Mama Fromm...Garret is not amused :D
    Finde Phase auch nicht so prall.

    Ehrlich gesagt ist "Sometimes" auch der einzige Track von denen, den ich richtig gut finde.

  • Vor 7 Jahren

    +++ Breaking News +++

    Die neue Staffel auf laut.de nimmt eine unerwartete Wendung: Herr Fromm schreibt für eine bissige Review bei Kollegen Nabelspitz ab, ohne dabei die Quelle anzugeben wie ein dubioser Mineralwasserverkäufer. Karl Friedrich Augustin zu Guttenberg sattelt schon mal den Pusher-Basy und steigt in den wir-fahren-mitten-durch-den-Wald-Express nach Konstantinopel. Wird ihr der "Yo"-Titel aberkannt? Wird Gabelmix für sie mit erfundenem Realtalk in die Bresche springen? Und wie war eigentlich die Resonanz? Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen (#Selfie):

    "Wer Bin Ich". Der Track kreist in einer Weise eng um des Erzählers Bauchnabel, dass man beim Zuhören einen Drehwurm bekommt. Dabei fühlt sich die Identitätssuche an wie die Langweiler-Version von "A.N.N.A.".

    http://www.laut.de/News/Team-Avantgarde-Ph…

  • Vor 7 Jahren

    Erwartungen bleiben oft unerfüllt. Nicht selten schlägt die Realität umso grausamer zu. Die zarten Hoffnungsschimmer, tausende Partikel. Enttäuschung. Auch in der Musik. Dort sind 6 Jahre eine lange Zeit. Ein Paradoxum in der rasanten Zeit der Moderne, in der heute schon out ist was gerade lief. Andererseits war Team Avantgarde nie an Zwänge oder Regeln gebunden. Veröffentlicht wird, wenn die Zeit reif ist. Erwartungen geschürt werden. Dass im Deutsch-Rap seit einigen Jahren sämtliche alte Hasen den Sprechgesang wiederentdeckt haben und teils abenteuerliche Stücke abliefern? Zufall? Richtig weg waren die Mannen um Rapper Phase nie, nur eben entrückt. Zeitlos im Design, antiquirt im Vortrag möge mancher sagen, doch Phase war nie am Mittelpunkt interessiert. Zu stilsicher komponierten Klängen von Haus-und-Hof-Produzent Zenit, die mal spährisch, mal verspielt wohltönend ausfallen erzählt der Schöneberger seit jeher unaufgeregt Episoden über das Leben, die Liebe und philosophiert manchmal einfach drauf los. In nächtlichen, regennassen Straßen, allein im Einklang mit der weiten Welt, hinter jedem erleuchteten Fenster eine neue Geschichte. Für das mittlerweile dritte Album wurde ein weiterer Produzent fest ins Boot geholt. Dj s.R. Und der fängt da an wo Zenith aufgehört hat. Doch nicht sofort.

    Im "Intro" malt ein rastloser Phase "Figuren aus dem Fragezeichen in meinem Kopf", unterlegt wird die hektische Phrasendrescherei von einem unpassend penetranten Beat, der so gar nicht zum sonst entspannten Soundbild der Berliner passen will. Das ändert sich grundlegend im Anschluss beim zweifelnden "Wer bin ich" und "Utopie", mit einem gewohnt starken Amewu. Sinnierend zu träumerischen Piano-Klängen geben die beiden Urgesteine ihre Sicht auf die Gesellschaft wieder. Die Menschen bewegen sich in Kreisen, sind getrieben von monetären Trugbildern, innerlich zerissen doch stets auf ihren Status bedacht. So freigeistig fliegt auch der "Vogel", zieht seine Kreise, bewegt sich im Wind ohne Hast, jeder Flügelschlag eine neue Route. Unstet wie die Liebe manchmal sein kann. Im zweiten Part trägt Phase allerdings etwas zu dick auf, wenn von mächtigen Nestern und Türmen der Konventionen berichtet wird. Zu hohe Erwartungen.

    Danach geht es mit Kumpel Gris und einem Bierchen auf die bodenständige Rückblicks-Couch, die funky untermalt wird. "Jahre" ist ungezwungen, die beiden Freunde unterhalten sich, der Pegel stimmt. Die Stimmung ist gut. Das gibt "Sicherheit". Doch die ist trügerisch. Nur in den Köpfen, Wunschvorstellungen, die nicht erreicht werden. So zerbricht eine Romanze, der Protagonist schwelgt in Erinnerungen, doch sieht schlußendlich nach Vorne. Der melodische Beat passt sich den Zeilen wunderbar an.

    "Swing wie Al Caiola 3", ein weiterer Teil der Reihe, diesmal weniger hypnotisch präsentiert, gibt Einblicke in das Innere des Schreibers. Er wandelt unermüdlich durch Straßen und Wälder, saugt in vollen Zügen das Aroma vetrauter Straßen auf. Betonierte Weggefährten, er ist dort zuhause. Die einstige Geliebte wurde eine Fremde, was bleibt sind die Häuserschluchten in denen der Wind pfeift, die Freiheit auf dem Berg weit über der funkelnden Stadt, der Blick gen Himmel, das weiche Gras als Schlafplatz. Ruhe. Geborgenheit im großen Ganzen.

    Oder doch lieber isoliert von der Außenwelt im "Raum 316"? Treibendes Soundbild zu Menschen, die die Anonymität auskosten. In diesen Sekunden vereint wie ein Paar zu sein. Diesmal keine Erwartungen. Das verschwitzte Laken Trophäe intimer Momente. Frei nur im Moment. Kein Zwang, Lust über Realität und danach gehen. Dieser Raum ist "unser scheiß Bermudadreieck".

    Auch hier übertreibt es Phase gelegentlich mit den Ausschmückungen, zollt im nächsten Track sogleich "Tribut". Und zwar an die Väter, aus der Sicht von ruhelosen Jazz-Musikern in den USA. Große Männer, kleiner Song. Unspektakulär und schlaff in der Ausführung drückt es auf die allgemeine "Erwartung". Der Titeltrack selbst ist auch nicht spannender ausgefallen, manche Textzeilen scheinen sich zu wiederholen. Wieder ist "die Gier nach Freiheit ein Gefängnis im Kopf". Wieder nächtliche Phasen der Zweifel, wieder Menschen, die sich als falsch entpuppten, Leid brachten und deutlich aggressiver als zuvor betrachtet werden. Doch so richtig zünden will es nicht.

    Im "Fragment" findet man eine musikalisch belanglose Abrechnung mit der seelenlosen Industrie, der verführenden Konsumwelt mit all ihren Tricks und Kniffen vor. Das konnte Phase schon immer, das schonungslose Aufdecken und gleichzeitige Entsagen der Maschinerie. Weniger begeistert hingegen die ideenlose Aufmachung im Soundbereich. Hier wurde Potential verschenkt.

    Das nachdenkliche "Moment" ist zunächst angenehm fließend, mit zunehmender Hördauer aber auch ziemlich öde, Abhilfe schafft da eine launige "Possee". Gris, Meyah Don, Boba Fettt, Abroo und Headtrick greifen dem etwas müde gewordenen Phase brüderlich unter die Arme. Große Zeilen werden zwar nicht abgeliefert, ein stimmiges Treffen alter Haudegen im kleinen Kreis ist es aber dennoch geworden. Ein Boba Fettt Feature weiß sowieso immer zu gefallen.

    Weniger das Finale namens "Nele". Phases flüsternde Stimmlage im Vortrag, der das Bild einer Selbstmörderin zeichnet und Antworten auf die Motivation und Hintergründe sucht, bleibt genauso blass wie der Song. Tragende Klaviereinsätze, eine spürbare Melancholie, die dennoch kalt lässt. Distanziert folgt man der Erzählung und hat am Ende nichts Greifbares, nur Schemen die langsam ins "Outro" gleiten. In diesem lässt Phase Geschehenisse Revue passieren, ist bereit für den Sensenmann mit glühender Klinge, das letzte Blatt Papier ist beschrieben mit all den Erinnerungen an Liebschaften, Familie und Prägungen. Noch einmal ihre Gesichter. Noch einmal mit Gefühl.

    "Noch einmal Impressionen dieser Hass-geliebten Stadt, Swing wie Al Caiola bei Nacht"

    Aber nicht noch einmal dieses Album als Ganzes. Hier haben wir einen recht schwierigen Fall. So gut und ducrhdacht das Album anfangs wirkt, so abrupt endet diese Phase und geht über in eine Melange an drögen Stücken, die den Hörer leider recht schnell langweilen. Diese Monotonie wird auch durch Phases markante Stimme befeuert, die zwar für mich einzigartig und angenehm sein kann und Stimmungen transportiert, in der Fülle an schierem Mittelmaß jedoch gegenteiliges erzeugt. Die Thematiken verschwimmen, wiederholen sich gar und so gern man mit ihm durch dunkle Gassen schlendert und seinen Worten lauscht, so sehr wünscht man sich eine Herberge mit einem weichen Bett und wenig Geschwafel. Die Produktion ist teils sehr schön ausgefallen, verliert sich jedoch oftmals in banalen Aspekten. Textlich präsentieren sich die Erwartungen großteils ansprechend, fallen manchmal aus dem Rahmen und so endet ein Album wenn man die Nostalgie-Brille fallen lässt mit diesem ernüchternden Fazit.

    Erwartungen bleiben oft unerfüllt

    2/5

  • Vor 7 Jahren

    frau fromm erstaunt mich immer wieder...erst bricht sie mit ihren alten idolen (beginner) und jetzt werden hier mitglieder des haus- und hoflabel (edit) abgewatscht...mag es kaum glauben...aber review würde zumindest zum niedergang des labels passen...werd mir das erst geben wenns draussen wieder düster und trist ist

  • Vor 7 Jahren

    Das ging runter wie Öl.
    Hat Spaß gemacht zu lesen und sprach mir aus der Seele. Diese stete Heulerei ... man kann es nicht mehr hören.
    Und ist es da ein Wunder, dass Herr Zenit sich dem entzogen hat? Ich bezweifel sogar stark, dass dort sein wachsames Auge/Ohr drüber lag. Denn die immer wiederkehrende melancholische Suppe wird auch ihm schon aus den Ohren rauskommen.

  • Vor 7 Jahren

    Ganz subjektiv ist mir Phase immernoch der liebste rapper. Die musik spricht mich an und sein rap und die beats bliden ein fantastische einheit. Das ist melankolische kunst und immernoch erfrischend im ferhältnis zum deutschen 0815 rap.