laut.de-Kritik

Das Quartett unterstreicht seine Stellung im NuMetal-Genre.

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Stagnation auf einem Level, das manche Band erst gar nicht erreicht. Ob dies nun positiv zu bewerten ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Taproot unterstreichen mit dem Gift-Nachfolger jedenfalls ihre Stellung im NuMetal-Genre. Das Quartett verschmilzt gekonnt Metal, Grunge und Rock, überzeugt dabei handwerklich, bleibt aber trotz aller Vorzüge irgendwie unauffällig.

Härte und Melodiösität führen Stephen Richards (voc., git.), Michael DeWolf (git.), Philip Lipscomb (b.) und Jarrod Montague (dr.) erneut perfekt zusammen. Daneben lebt die Platte von ihren dynamischen Kontrasten. So greifen beispielsweise bei "Myself", "When" oder "Sumtimes" aggressive und leisere Parts ohne Brüche ineinander. "Breathe" wartet mit einem Mörder-Mittelteil auf.

Die harten Groove-Gitarren von "Poem" bringen jede Alternative-Disko zum Kochen. Vereinzelt kommen auch Loops zum Einsatz ("Everything"). Großartig komponiert ist das leicht schräge "Art" mit Streicher-Parts. Producer Toby Wright (Alice In Chains, Korn, Metallica) hat Taproot neben einem großartigen Gitarrensound auch einen vorzüglichen Drum-Sound verpasst: trotz aller Härte federt das Kit kraftvoll, statt brachial zu poltern.

Bandleader Stephan Richards, ein exzellenter Songwriter, setzt sein Organ zwar gekonnt ein. Die Vocals wirken über Albumlänge aber zu schablonenhaft. Und obwohl sich das US-Quartett hörbar Mühe gegeben hat und ist sicher eine der kredibelsten Combos im Fahrwasser von Deftones und Konsorten ist, setzt sich am Ende kaum ein Song in den Gehörgängen fest. Live-Gigs von Taproot sollte man trotzdem nicht verpassen.

Trackliste

  1. 1. Mine
  2. 2. Poem
  3. 3. Everything
  4. 4. Art
  5. 5. Myself
  6. 6. When
  7. 7. Fault
  8. 8. Sumtimes
  9. 9. Breathe
  10. 10. Like
  11. 11. Dreams
  12. 12. Time

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