laut.de-Kritik

Große Psych-Pop-Vorstellung mit dem Neffen von Kate Bush.

Review von

Syd Arthur machen ihrem Namen auf dem vierten Studioalbum alle Ehre. Getreu den Vorbildern Syd Barrett und Arthur Lee fabriziert das britische Quartett einen stilistisch extrem offenen, typisch englischen und explosiven Psychedelic Pop-Sound.

Neben den Gebrüdern Magill gehört Raven Bush zum Line Up, der Neffe von Kate Bush. Eine Hypothek ist das nicht. Im Gegenteil: Syd Arthur zeigen sich genau so vielseitig und unberechenbar wie Tante Kate. Auch das Händchen für die Verbindung eingängiger Melodien mit ausgeflippten Passagen oder komplexen Arrangements ist eine strukturelle Parallele. Damit sind die Gemeinsamkeiten jedoch erschöpft.

Schubladen-Fetischisten haben mit der Platte sicherlich ihre liebe Müh. Als einzige mögliche Klammer zwischen den Songs könnte man mit viel gutem Willen ihr Talent für melodischen Indiepop ausmachen. Doch sobald man glaubt, einen roten Faden gefunden zu haben, kreuzt irgendein Einfall den Weg, der gern den Querulanten spielt. Mal ist es folky, dann jazzig, proggy, elektronisch, rockend oder einfach wabernde Drogenmucke.

Es passiert unglaublich viel in kurzer Zeit. Der Hörer kann das Sound-Universum der Gruppe auch nach etlichen Durchläufen nur ansatzweise ergründen. Ähnlich wie die legendäre Canterbury-Szene der späten 60er und frühen 70er fordern Syd Arthur ihr Publikum. Dennoch hat die Platte hat nichts Sperriges an sich.

Das mit Techno-Pop angereicherte "Sun Rays" und der hymnische Fuzz-Track "Into Eternity" werfen einen leichten Tame Impala-Schatten. "Rebel Lands" parkt dagegen auf dem selben Platz wie Todd Rundgrens "Utopia". Wer hingegen echte Lavalampen-Psychedelia bevorzugt, sollte sich "Evolution" zuwenden. Herrlich, wie das Lied gleichzeitig angekifft daherschlendert und den eigenen Soundnebel dabei gegen den Strich bürstet.

Der ultimative Hit gelingt der Band mit dem Titelstück. Zwei Mal gehört und man erliegt dem angenehmen Ohrwurm für die nächsten zehn Durchgänge mit der Repeat-Taste. Unbedingte Kaufempfehlung für diese tollen Newcomer.

Trackliste

  1. 1. Coal Mine
  2. 2. Plane Crash In Kansas
  3. 3. No Peace
  4. 4. Sun Rays
  5. 5. Into Eternity
  6. 6. Rebel Lands
  7. 7. Seraphim
  8. 8. Portal
  9. 9. Evolution
  10. 10. Apricity

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