laut.de-Kritik

Die Gratwanderung zwischen Pop und Hip Hop ist erneut gelungen!

Review von

Die Spooks sind eine Hip Hop-Band. Doch der Star der Crew ist nicht ein Rapper oder DJ, sondern die Sängerin. Außergewöhnlich ist, dass die Spooks auf ihrer Gratwanderung zwischen Mainstream und Hip Hop nicht tief in den Abgrund des Pops fallen. Trotz eingängiger Melodien, Charts-Ambitionen und der deutlichen Gewichtung auf dem Gesang kann man sie kaum des Realness-Verrats anklagen.

So verwunderte es auch nicht, dass sie mit ihrem Debüt "S.I.O.S.O.S., Volume One" nicht nur die Charts in ganz Europa enterten, sondern auch bei der Hip Hop-Gemeinde auf Respekt stießen. Ihr Nachfolger "Faster Than You Know" hat auf jeden Fall das Potenzial, diesem Weg zu folgen, denn ihrem Style sind die Spooks treu geblieben. Das Album ist ein neuer Schritt, den die Gruppe in gewohnter Pop-Hip Hop-Umgebung absolviert hat.

Nach mittlerweile drei Jahren sind die Spooks nun wieder zurück. Trotz einer kleinen Änderung in der Besetzung der Band hat sich nichts Grundlegendes verändert. Der Rapper Water Water hat sich seinen Solo-Plänen gewidmet und die Gruppe freundschaftlich verlassen. Auf das Album wirkt sich der Weggang nicht negativ aus, haben sich doch die Rap-Parts der Vier in der Vergangenheit stets die Waage gehalten. Den Spooks geht also nicht der Star-Rapper verloren.

Trotzdem scheint es, als fehle ein Mann. Bei der ersten Single-Auskopplung "Faster Than You Know" unterstützt gleich einmal Charly 2na von Jurassic 5 die Geister. Getragen wird der Song aber von Sängerin Ming-Xia, die überzeugend den Refrain toniert. Kam das Erstlingswerk noch ganz ohne Kollaborationen aus, haben sie sich nun besonders aus ihrer Heimatstadt Philadelphia Schützenhilfe geholt. Die Neo-Soul-Sängerin Lady Alma, Cousine der etwas bekannteren Sängerin Jaguar Wright, ist von der Partie. Außerdem die Philly-Underground-Crew POG oder der Produzent Pitch Black, der schon für Musiq und Blu Cantrell gearbeitet hat.

Das Schema der meisten Tracks ist gleich. Stets schwebt Ming-Xias Gesang über den flüssigen Raps von Mr. Booka T, Hypno und Vengeance. Sie erzählen Geschichten, die im Gegensatz zu ihrem letzten Album mehr in der Realität spielen, als in ihrem eigenen Spooks-Kosmos. Das Quartett hat eine Hip Hop-Scheibe aufgenommen, die sich weitab von den gängigen Rap-Klischees bewegt. Keine Texte über Zuhälterei, keine langatmigen Prahlereien über Autos oder Hinterteile der weiblichen Gefolgschaft. Letztendlich sind sie aber weit davon entfernt, in einem Atemzug mit den großen Conscious-Rappern Kweli, Common oder The Roots genannt zu werden. Das Album klingt trotzdem in sich sehr schlüssig. Es verliert sich unter dem Einfluss verschiedener Genres nicht in der Suche nach dem eigenen Style. Und gerade diese Mischung sollten sich die Spooks patentieren lassen.

Trackliste

  1. 1. Faster Than you Know
  2. 2. A Hit
  3. 3. Crazy
  4. 4. Don't Be Afraid
  5. 5. Part Of The Game
  6. 6. Hell No
  7. 7. Broke
  8. 8. Misery
  9. 9. Change
  10. 10. I'm On It
  11. 11. Deadbeat
  12. 12. Wild
  13. 13. Still Gonna Do It
  14. 14. Spooks
  15. 15. War & The MC
  16. 16. More To Learn
  17. 17. Eulogy

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