laut.de-Kritik

Für hart gesottene Fans, Bootleg-Sammler oder 80er Jahre Freaks.

Review von

Wer sich diesen Silberling in der Hoffnung auf neue Songs im Stile von "Come On Over" gekauft hat, den wird beim ersten Durchhören wahrscheinlich fast der Schlag getroffen haben. Dabei hätte man mit einem Blick ins CD Booklet ganz leicht feststellen können, dass es sich nicht um Aktuelles des Megastars handeln kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr diese Bilder heute sehr peinlich sind, aber das war eben der Stil – damals.

Was aber habe ich denn nun da erstanden? Bei "The Complete Limelight Sessions" handelt es sich um eine der allerersten Aufnahmen von Shania Twain. Entstanden sind sie zwischen 1988 und 1990, noch bevor sie zu ihrem jetzigen Label Mercury Records wechselte. Zu verdanken haben wir diese CD ihrem damaligen Produzenten Harry Hinde, der mit diesem Silberling, nach eigener Aussage, das einzigartige Talent der zierlich kleinen Kanadierin hervorheben will. Somit ist "The Complete Limelight Sessions" also eine Art Huldigung für Shania Twain.

Nicht nur die Cover Bilder lassen einen in ein anderes Jahrzehnt eintauchen, vor allem die Musik ist es, die einen stark an Flashdance, Footloose etc. erinnern. Wer der Generation Golf angehört, der wird an seine Jugendzeit zurück denken und 16 der 17 Songs mit einem Grinsen im Gesicht genießen. Wer allerdings bedeutend jünger ist, der wird kopfschüttelnd den Stop Knopf seines CD-Spielers betätigen und die Scheibe für immer aus seiner Sammlung verbannen.

Die Lieder repräsentieren eine Mischung aus Pop und Rock, bei der Balladen mit schnelleren Nummern abwechseln. Für meinen Geschmack wird zu oft (eigentlich bei jedem Song) Gebrauch von der E-Gitarre gemacht, wodurch viele der Stücke etwas einfallslos und sehr monoton klingen. Von Country-Pop ist keine Spur zu hören, man hat eher den Eindruck, als handle es sich bei der Stimme um eine Rockröhre à la Tina Turner. Wenngleich die Musik also etwas öde anmutet, so gibt es jedoch an der Stimmgewalt der kleinen Shania Twain keinen Zweifel.

Um neuen Trends nicht ganz hinterher zu hinken wurde "It's Alright" in einer neu abgemischten Version mit aufs Album gepackt. Der Song hört sich wie eine aktuelle Cher-Nummer an und ist mehr als unpassend in dieser Auswahl alter Aufnahmen. Bei den übrigen Songs ist es schwierig, einen hervor zu heben, da alle mehr oder weniger auf demselben Niveau dahin plätschern. Bei mehrmaligem Anhören fällt einem dann doch die Ballade "The Heart Is Blind" positiv auf. Vielleicht also so etwas wie ein Anspieltipp, wenn es so etwas auf einem solchen Album überhaupt gibt.

Das "neue" Shania Twain Album wird wohl doch eher etwas für hart gesottene Fans, Bootleg Sammler oder 80er Jahre Freaks sein. Allen anderen ist der Kauf der CD nicht zu empfehlen. Gott sei Dank soll noch in diesem Jahr Neues von der Country-Queen erscheinen.

Trackliste

  1. 1. It's Alright
  2. 2. Love
  3. 3. All Fired Up, No Place To Go
  4. 4. The Heart is Blind
  5. 5. For The Love
  6. 6. Wild And Wicked
  7. 7. I Ain't Gonna Eat Out My Heart Anymore
  8. 8. Send It With Love
  9. 9. Half Breed
  10. 10. Hate To Love
  11. 11. Bite My Lip
  12. 12. Two Hearts One Love
  13. 13. Rhythm Made Me Do It
  14. 14. Luv Eyes
  15. 15. Lost My Heart
  16. 16. Don't Give Me That
  17. 17. It's Alright (Edited Club Mix)

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