laut.de-Kritik

Der Minilogue-Mann ist auch als DJ eine Nummer.

Review von

Das japanische Label Mule Electronic besticht immer wieder mit äußerst geschmackvoll ausgewählten Releases, die die gesamte Bandbreite von experimenteller Elektronik über deepen House bis hin zu kühlem Techno abdecken.

Gestartet als exklusiver Japan-Vertrieb für Kompakt hat Labelchef Kuniyuki Takahashi schnell entdeckt, dass er mehr aus Mule Electronic machen kann und veröffentlicht Brendon Moeller, Isolée, Lawrence, Culoe De Song und Minilogue. Deren eine Hälfte, Sebastian Mullaert hat nun die erste Mix-CD für Mule eingespielt. Statt mit großen Namen überzeugen die zwei CDs mit einer stimmigen Trackauswahl und ihrem leichten Flow.

Auf der ersten CD lässt es Mullaert locker angehen, eröffnet sein Set mit einem eigenen Track und taucht danach für die erste Hälfte mit dem italienischen Duo Claudio Fabrianesi & Donato Dozzy, Leftover, Roger Gerressen, Kab und The Mole zunächst einmal ganz tief in dubbige Klangwelten ein. Erst ab Mitte des Mixes tritt das Hihat als Taktgeber immer deutlicher hervor und die von Sebastian Mullaert ausgewählten Tracks legen einen Zahn zu. Die Grundstimmung bleibt aber wie beim wunderschönen Black Jazz Consortium-Track "Something Old" deep und gelassen.

Die zweite Hälfte beginnt eine Spur geradliniger. The Machine alias Radio Slave fällt die Ehre zu, die zweite CD mit seinem Track "Fuse", hier im Remix der beiden Karlsruher Produzenten Âme, zu eröffnen. Die Nummer ist zugleich ein Vorgeschmack auf das demnächst erscheinende Album, das Matt Edwards unter dem Titel "RedHead" veröffentlicht.

Vergleichsweise große Namen prägen auch den weiteren Mix von Mullaert. Mathew Jonsons Cobblestone Jazz, Tribal-Techno-Alt-Star Samuel Session und den britischen IDM-Wegbereitern The Black Dog. Mit "Intermediate State" kann außerdem ein neuer Minilogue-Track, der gerade auf Mule Electronic als Maxi-Auskopplung erschienen ist, seine unbestrittenen Tanzflächen-Qualitäten zeigen. Bis zu einem neuen Minilogue-Album taugt Sebastian Mullaerts "WaWuWe" bestens als genauso kurzweilige wie groovige Überbrückung. Die Schweden halten die Erwartungen hoch.

Trackliste

CD 1

  1. 1. Sebastian Mullaert - Lyssna Då Björkarna Viskar!
  2. 2. Claudio Fabrianesi & Donato Dozzy - Fade Out
  3. 3. Leftover - Release
  4. 4. Roger Gerressen - When We Were Young
  5. 5. KAB - Social Events
  6. 6. The Mole - Bounty Hunter
  7. 7. El Txef A - She Kissed Me First (Minilogue Ghoest Disco)
  8. 8. Sebastian Mullaert - Music Becomes A Function
  9. 9. STL - Silent State
  10. 10. Darko Esser - Balans
  11. 11. Minilogue - Jakata B
  12. 12. Black Jazz Consortium - Something Old
  13. 13. Koss vs Minilogue - One
  14. 14. Minilogue - Tzymbals
  15. 15. Gunnar Jonsson - Massagerutin 1

CD 2

  1. 1. The Machine - Fuse (Âme Remix)
  2. 2. Joe Claussell - Je Ka Jo (Drums of Passion)
  3. 3. Oleg Poliakov - Midnight Vultures
  4. 4. Jerome Sydenham & Dennis Ferrer - Jero (Extended)
  5. 5. Minilogue - Intermediate State
  6. 6. Rejected - Lost
  7. 7. Sebastian Mullaert - Falling From Flowers
  8. 8. Cobblestone Jazz - Chance Dub
  9. 9. Mike Dehnert - Umlaut2 (First Version)
  10. 10. Marlon D - Trust The Drum (Argy Edit)
  11. 11. Samuel L Session - 101 Staccato (Beats)
  12. 12. The Black Dog - CCTV Nation (Slam Remix)
  13. 13. Sebastian Mullaert - Voices Around The Fire
  14. 14. Daniel Mehlhart - Deep Crazy Synth (Minilogue's District 7 Dub)
  15. 15. Nsi - Dual
  16. 16. Cio D'or - Goldbrokat
  17. 17. XDB - My Secret Garden

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1 Kommentar

  • Vor 13 Jahren

    Vielleicht noch geschmackvoller der neueste Cocoon Release "Green+Blue". Die Herren Bug und Tietjen nehmen/schenken sich hier rein gar nichts. Ganz große Würfe jeweils - allerwärmste Hörempfehlung!