laut.de-Kritik

Eine tolle Frau vom Schlage Katie Meluas, einer Cat Power, einer …

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Liebe Katie, liebe Maria, liebe Lena, liebe Cat, liebe Ingrid und liebe Norah: Bitte nicht falsch verstehen, aber an Euch alle musste ich – mal mehr mal weniger – denken, während sich das hübsche Album von Sarah Blasko in meinem Plattenapparat drehte.

"As Day Follows Night" ist das dritte Studiowerk der Australierin, das erste allerdings, das auch in Deutschland erscheint. Und tatsächlich reibt man sich immer wieder verwundert die Ohren, ob all der (tatsächlichen oder nur imaginierten?) Ähnlichkeiten zu eingangs erwähnten Damen: Hier ein wenig Katie Melua, dort Maria Mena, unser aller Star für Oslo Lena Meyer-Landrut lässt genauso grüßen wie, wenn auch nur an wenigen Stellen, die große Cat Power. Selbst Ingrid Michaelsons Bibliothekarinnen-Chic" kommt in den Sinn. Obendrein, gleichsam als Glasur: etwas Norah Jones.

Sarah, die trotz ihrer 33 Frühlinge zuweilen mit ihrem Kleinmädchencharme (siehe etwa das entzückende Cover) kokettiert, hat das Album in Stockholm eingespielt, als Produzent fungierte Björn Yttling, den man unter anderem von Peter, Bjorn and John aber auch aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Lykke Likennt. In Sarahs Heimat wurde das Album mit dem nicht ganz unwichtigen ARIA Award bedacht.

In der Tat zeichnet fast jedes Stück der Scheibe eine unaufdringliche Eingängigkeit aus. "All I Want" fährt ein somnambules Heulen auf, das sich in Variationen immer wieder findet - fast wie ein Leitmotiv. Das vielleicht stärkste Stück, "We Won’t Run", lebt nicht zuletzt von seinen ambitionierten Drum-Parts.

"No Turning Back" führt das fort mit marschierender Rhythmik, die nur allzu gut zum Titel passt: Es geht voran! Der plötzliche Stimmungswechsel im Mittelteil indes zeigt, wie erfrischend wenig vorhersehbar diese Platte ist, ohne dabei je ihre Zugänglichkeit einzubüssen.

In "Bird On A Wire" versteht es ein weit in den Hintergrund gemischtes Klavier, Akzente zu setzen. Björn Yttling sorgt mit seiner kongenialen Produktion dafür, dass Blaskos Gesang stets ordentlich in Szene gesetzt wird. Er vermag, die unterschiedlichsten Stimmungen zu evozieren, mal fühlt man sich wie in einer Frühlingswiese, mal wie in einer Jazz-Spelunke. Darüber thront Sarahs meist klare, teils aber auch rauchig-angekratzte Stimme.

Stets lohnt es sich, der feinen, subtilen Instrumentierung volle Aufmerksamkeit zu schenken: Von den gelungenen Klavierfiguren über die teils von Blasko selbst bediente akustische Gitarre bis zum hüpfenden Vibrafon im Stück "Over & Over" (das im Schlussteil ganz nonchalant Talking Heads "Road To Nowhere" zitiert). Nicht zu vergessen die hervorragende Rhythmussektion.

Was fehlt? Sicher der große, veritable Hit, vielleicht aber auch das Alleinstellungsmerkmal, das Blaskos Vortrag, ihre Intonation, herausheben könnte aus dem Pool toller Sängerinnen, vom Schlage einer Cat, einer Katie, einer Norah, einer …

Im Finale schließlich, dem Quasi-Titelstück "Night & Day", sind es eine repetitive Gitarre und ein dahinperlendes Piano, die dem Arrangement eine besondere Note verleihen. Und alles kulminiert in der Zeile: "Such a lovely night and a beautiful day …"

Trackliste

  1. 1. Down On Love
  2. 2. All I Want
  3. 3. Bird On A Wire
  4. 4. Hold On My Heart
  5. 5. We Won't Run
  6. 6. Is My Baby Yours?
  7. 7. Sleeper Awake
  8. 8. No Turning Back
  9. 9. Lost & Defeated
  10. 10. Over & Over
  11. 11. I Never Knew
  12. 12. Night & Day

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