laut.de-Kritik

Strunzdämlicher Name, sinnloses Cover, geile Mucke!

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Der Name der Band ist strunzdämlich, das Cover an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten und die Jungs hinten drauf sehen auch aus, als ob sie ohne ihre Beruhigungspillen besser nicht in die Öffentlichkeit gehen sollten. Und trotzdem, oder gerade deswegen: "Living For Death, Destroying The Rest" ist ein absoluter Hammer in Sachen Thrash Metal!

Die Thrash-Revival-Mania greift in letzter Zeit ja massiv um sich und überall schießen junge Bands aus dem Boden, die noch oldschooliger klingen als alles, was in den 80ern auf den Markt kam. Von den wieder aufkommenden Stretch-Jeans will ich erst gar nicht reden ... Mit den vier Rumpelstilzchen kommt aber eine Band daher, die bereits seit 2002 in exakt diese Kerbe schlägt und deren Mitglieder in diversen Bands zuvor und nebenher kaum etwas anderes machen.

Die Frische und Unbekümmertheit, mit der die vier Nasen zur Sache gehen, ist bemerkenswert. Dass dabei mit einem Augenzwinkern alle Klischees von vorne bis hinten bedient werden, versteht sich fast von selbst. Schon der Opener "Nothing Defeats The Skull" rifft in bester Bay Area-Manier drauf los. Doch kaum schroten die ersten Töne von "Graveyard Vandalization" durch die Boxen, schlägt mein Demolition Hammer-Radar bis in den roten Bereich aus.

Gibt es in den Strophen von "Brainwasher C.1655" noch ein einfach unglaublich geiles Old School-Riff, das sich heute kaum mehr einer aus dem Ärmel schütteln kann, verströmt der Chorus fast gute Laune. Deutlich moderner und grooviger wird es mit "Fiends In The Mountain, Ghouls In The Valley". Aber die Jungs sind immer wieder für eine Überraschung gut und streuen ein paar richtig geile Melodien ein, setzten einem eins der ältesten Old School Riffs vor, seit der Erfindung von Master oder werden zum Schluss hin auf einmal Hardcore as fuck

Aber mal im Ernst, wer rechnet mit sowas wie "Spyborg"? Ein Psychobilly-Anfang mit starker Surf-Schlagseite, die innerhalb von Sekunden wieder in beinharten Thrash umschlägt und Exodus das Fürchten lehrt. Oder wer vermutet in einer hardcorelastigen Nummer wie "Beware The Thrash Brigade" Soli, die fast schon an DragonForce-Gegniedel rangehn. Spielfreude, Mut zum Experiment und jede Menge Überraschungen sind bei Rumpelstiltskin Grinder einfach Programm.

Bestes Beispiel "Darkness Never Ending", das als einziger Song trotz rasender Doublebass auch mal ein getragenes Tempo fährt. Aber - Überraschung - das zieht bald wieder an. Es hjandelt sich hierbei fast um einen ordentlichen Black Metal-Track, der vollkommen ohne Keyboards auskommt und einen anständigen Sound hat. Coole Sache - kaufen!

Trackliste

  1. 1. Nothing Defeats The Skull
  2. 2. Graveyard Vandalization
  3. 3. Brainwasher C. 1655
  4. 4. Fiends In The Mountain, Ghouls In The Valley
  5. 5. Spyborg
  6. 6. Traitor's Blood
  7. 7. Beware The Trash Brigade
  8. 8. Dethroning The Tyrant Pt. 1 (Sewers Of Doom)
  9. 9. Dethroning The Tyrant Pt. 2 (Darkness Never Ending)
  10. 10. Dethroning The Tyrant Pt. 3 (Revolution Of Underground Legions)

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