laut.de-Kritik

Der Bassist von Pantera und Down auf Solopfaden.

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Auf den ersten Blick wirkt der Mann wie ein Möchtegern-Iggy Pop. Auf den zweiten fallen dann doch markante Unterschiede auf: Der Bart, die Gitarre - und die Zigarette. Iggy hat sich vermutlich seit Jahren keine mehr angezündet.

In einer gewissen Hinsicht besitzt auch Brown Kultstatus, spielte er doch als Bassist erst bei Pantera (1982 bis zur Auflösung 2003), dann bei Down. Nach seinem Ausstieg 2011 gründete er mit Vinnie Appice (Dio, Black Sabbath) Kill Devil Hill, die bislang zwei Alben herausgebracht haben.

Mit 53 veröffentlicht der Mann aus Texas nun sein Solodebüt. Ein Werk, das wirklich diese Bezeichnung verdient, denn neben Bass spielte er auch Gesang und Rhythmusgitarre ein. Sein Freund Lance Harvill half ihm beim Songwriting und steuerte die Gitarrensoli bei, Christopher Williams (seit 2015 bei Accept) kümmerte sich um das Schlagzeug, Caleb Sherman um Produktion, Hammond-Orgel und Lap Steele. Mit dabei ist auf einigen Stücken auch Peter Keys, der passend zum Namen Keyboard spielt, unter anderem bei Lynyrd Skynyrd.

Die Aufnahmen fanden in Nashville statt, nach Country klingt das Album jedoch nicht. Eher nach hartem Southern Rock mit einigen Balladen und vielen Querverweisen. So ist der Riff von "Crossing Lines" dem von AC/DCs "Back In Black" erstaunlich ähnlich, während "Crossing Lines" an Stone Temple Pilots' "Plunge" erinnert, mit einer ordentlichen Prise Soundgarden. Das Solo könnte fast von Slash stammen. Wer gerne auf solche Dinge achtet, findet hier noch einiges mehr. Zum Beispiel Led Zeppelin.

Trotz des grimmigen Blicks auf dem Cover und der rauen, staubtrockenen Stimme Browns hört man den Beteiligten an, dass sie im Studio Spaß hatten. "Ich hatte Höhen und Tiefen, wie jeder andere in diesem Geschäft", erklärt Brown dazu. "Ich wollte mich wieder wie ein richtiger Künstler fühlen, indem ich schreibe und Songs aufnehme und mich nicht um all den anderen Bullshit kümmern muss. Das ist einfach etwas, was ich zum Spaß mache. Und für die musikalische Freiheit".

Die Freiheit führte allerdings dazu, dass auf dem Album ein bisschen der rote Faden fehlt. Als wolle Brown beweisen, dass er mehr als "nur" der Bassist von Pantera und Down sei. Für die Tour, die ihn im September 2017 nach Deutschland führt, bietet "Smoke On This" aber genügend Material für gelungene Auftritte.

Trackliste

  1. 1. Lone Rider
  2. 2. Crossing Lines
  3. 3. Buried Alive
  4. 4. Train Song
  5. 5. Get Yourself Alright
  6. 6. Fault Line
  7. 7. What Comes Around ...
  8. 8. Grace
  9. 9. So Into You
  10. 10. Best Of Me
  11. 11. One of These Days

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LAUT.DE-PORTRÄT Rex Brown

"Ich hatte Höhen und Tiefen, wie jeder andere im Geschäft", stellt der Bassist 2017 bei der Veröffentlichung seines Solodebüts "Smoke On This" fest.

1 Kommentar

  • Vor 6 Jahren

    Hat der Rezessionist etwa nie die Pantera-Homevideos aus den 90ern gesehen? Die legen m.E. recht nachvollziehbar dar, worauf die o.g. Ambitionen auf menschlicher und musikalischer Seite gründen könnten... :lol: