laut.de-Kritik

Das hält selbst die stärkste Affennudel keine zehn Sekunden durch.

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Himmelarschundzwirn, was ist das denn? Nach einem zweiminütigen Intro, das wie der Einmarsch der Hunnen im Hühnerhof klingt, groovt "Lunatic Factory" gleich mal höllisch los. Soweit eigentlich ganz okay, und auch die folgenden Bass- und Gitarrenläufe sind nicht ganz uninteressant. Dann jedoch hat einer dem Gitarristen wohl heimtückisch die Saiten verstellt, denn eine atonale Tonfolge gniedelt einem das Hirn in Streifen. Das hält zum Glück nicht lange vor, dafür folgt ein Break dem anderen.

Jazzartige Fusion-Sachen folgen auf Death Metal-Riffs, die in progressivem Gefrickel münden. Manche nennen so was Kopfweh-Musik und so nebenbei kann man sich Pitbulls In The Nursery echt nicht reinziehen. Bevor wir uns falsch verstehen – wir reden hier von einem einzigen Song! Das geht bei "W. Crew" aber nicht großartig anders weiter. Es hilft sicherlich, eine gewisse Vorliebe für Acts wie Atheist, Death oder auch Dying Fetus zu haben, wenn man sich Lunatic wirklich am Stück reinziehen will.

Mit dem kurzen Instrumental "Antagony" geben sie sich ganz unschuldig von der eingängigen Seite, ehe sie mit "Calibrated" wieder den mentalen Quantensprung auspacken. Der verfolgt auch mich, wenn ich versuche, mir zu "Monkey’s Masturbation" tatsächlich nen Affen beim Wichsen vorzustellen. Das dürfte selbst die stärkste Affennudel keine zehn Sekunden mitmachen. Hervorzuheben sind dagegen das abschließende "In My Veins", bei dem ich einige Mekong Delta-Gitarren zu erkennen meine, und der an- und abschließende Hidden Track, der nach ewig langen, nervtötenden Sitarklängen wenigstens zum Ende hin noch mal in verzerrte Bereiche vordringt.

Es wundert mich etwas, dass Pittbulls In The Nursery über das griechische Black Lotus-Label veröffentlichen müssen und nicht bei Season Of Mist untergekommen sind. Einmal mehr zeigt sich jedenfalls, dass die französische Szene ein paar Undergroundklassiker bereit hält, die nur darauf warten, das Tageslicht zu sehen.

Trackliste

  1. 1. Lente Agonie
  2. 2. Lunatic Factory
  3. 3. W. Crew
  4. 4. Impact
  5. 5. Corrupt TV
  6. 6. Strong
  7. 7. Antagony
  8. 8. Calibrated
  9. 9. Monkey's Masturbation
  10. 10. La Norme
  11. 11. In My Veins

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