laut.de-Kritik

Fast schon rührselig, diese Vergangenheitsbewältigung.

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Laut Wikipedia ist das Jahr 1988 ein wichtiges Jahr für das Internet: Denn der erste Internetwurm wurde geboren! Hurra! Ansonsten passierte scheinbar nicht viel. Bis auf das hier: In einer kleinen Garage in Hermosa Beach treffen sich Jim, Byron, Fletcher und Jason, gründen die zukünftige Punk-Legende Pennywise.

Punkrock ist 1988 nicht mehr wirklich das Ding der Stunde, was den fünf Jungs aber herzlich egal ist. Mit Vorbildern wie Black Flag, Descendents und Bad Religion vor Augen spielen sie sich auf Gartenpartys die Finger wund. Eine glorreiche Zeit scheinbar, denn die Jungs schwelgen gerne darin.

Und "Yesterdays" ist auch ein Album für die alten Fans. Ein Großteil der Songs wurde noch vom verstorbenen Jason geschrieben – und zwar bevor die erste EP "Word From The Wise/Wildcard" erschien. Das hört man. Songs wie "What You Deserve" oder "Thanksgiving" klingen tatsächlich regelrecht altbacken. Den Drive und knackigen Sound, den Pennywise auf "All Or Nothing" hatten, geht in der fast schon rührseligen Vergangenheitsverklärung von "Yesterdays" unter.

Gut, man kanns irgendwie verstehen: Nachdem Jim Lindberg wieder im Boot ist (Zoli Téglás hatte Rücken), sind die Pennywise-Jungs wieder in der Fast-Original-Besetzung. Da kann man schon gedanklich in alte Zeiten zurückfallen. "She's A Winner" oder "Slow Down" versprühen auch einen gewissen Retro-Charme, packen aber nicht vollends. Pennywise präsentieren sich stellenweise fast schon so blutleer wie ihre eigene Tribute-Band.

Dabei ist eigentlich genau das gegeben, was die Band immer so spaßig machte: Schnelle Punkrhythmen, knackige Riffs und melodischer Gesang. Alles wie gehabt. Vielleicht liegt darin genau das Problem: Dem Hörer wird auf plötzlich ganz deutlich bewusst, dass sich Pennywise musikalisch kaum ein Stück weiterentwickelt haben. Songs von 1988 klingen wie die von 2013? Mh.

Das stört altgediente Fans vielleicht nicht so sehr. Hat man aber noch das überraschend gute "All Or Nothing" im Ohr, ist man schnell von "Yesterdays" gelangweilt. Pennywise gehen zu ehrfürchtig mit ihrem alten Material um, hätten ihre Songs entstauben und ihnen einen modernen Anstrich geben können. Haben sie aber nicht.

Trackliste

  1. 1. What You Deserve
  2. 2. Restless Time
  3. 3. Noise Pollution
  4. 4. Violence Never Ending
  5. 5. Am Oi!
  6. 6. Thanksgiving
  7. 7. She's A Winner
  8. 8. Slow Down
  9. 9. Public Defender
  10. 10. No Way Out
  11. 11. I Can Remember

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4 Kommentare

  • Vor 9 Jahren

    andreas dittmann geboren approx 199x. verlangt, dass pennywise ihre songs "entstauben" :lol: :frapp:

  • Vor 9 Jahren

    Habe nie auch nur ein Lied von Pennywise gehört, habe mich nach dem Lesen dieser Rezension aber verdattert gefragt, was mir der Autor hier eigentlich sagen will. Ganz krude, gar dümmlich amateurhafte Rezi mit Null Informationsgehalt.

  • Vor 9 Jahren

    dittmann, kann doch wohl nicht dein ernst sein !?.an der platte gibts ja mal fast gar nix zu bemängeln ( i can remember hätte man sich stecken können ),hat ansonsten alles was pennywise ausmacht und zwar satt davon. gefällt mir persönlich auch besser als "all or nothing".herrlich schön oldschoolig, wie man das album mit 2 zählern abstrafen kann, unfassbar, dafür muss man sich wohl wirklich erst spät in den neunzigern aus dem mutterleib bemüht haben.

  • Vor 9 Jahren

    Ein neues Album von Pennywise - darauf hatte ich mich echt gefreut. Doch nach dem ersten Durchhören kann ich der Rezension in allen Punkten zustimmen. Ein langweiliger Schritt zurück in den eintönigen Schrabbel-Punk.