laut.de-Kritik

Blink 182 goes Dance-Pop.

Review von

Nach seinem Debütalbum "Maybe I'm Dreaming Of June", dem gelungenen Indie-Pop-Spagat mit "Ocean Eyes" und dem eher zwiespältigen Zuckertopf "All Things Bright And Beautiful" folgt mit "The Midsummer Station" nun der vierte Streich von Owl City-Kopf Adam Young. Wer allerdings gehofft hatte, dass der Pop-Einsiedler aus Minnesota wieder zu alter Stärke zurück finden würde, der wird nach dem "Genuss" von des Albums enttäuscht und ernüchtert den Kopf gen Boden senken.

Da gibt es zwar mit "Gold", "Embers" und "Silhouette" durchaus Momente, in denen Adam sein Gespür für intensive und nachhaltige Stimmungen unter Beweis stellt und fernab von überhörtem Bubblegum-Pop echte Klanglandschaften entstehen lässt, doch reichen diese drei Ausnahmen nicht aus, um den überflüssigen Restmüll in Vergessenheit geraten zu lassen.

Mit Songs wie "Dreams And Disasters", "Speed Of Love" oder dem Carly Rae Jepsen-Duett "Good Time" bedient sich der Alleinunterhalter lediglich gängiger Chart-Strukturen nahe am Ballermann.

Natürlich rennt Adam Young in seinen Videos nicht in knappen Shorts am sonnigen Strand entlang und säuft dabei Sangria aus Eimern. Auch inhaltlich geht es hier nahrhafter zu als bei Inna und Co. Aber musikalisch? Da hilft auch kein Mark Hoppus mehr, der für den Song "Dementia" extra ein echtes Schlagzeug und Gitarren mit ins Studio geschleppt hat.

Überhaupt hat man manchmal den Eindruck, als wäre "The Midsummer Station" genau das Album, das Blink 182 aufnehmen würden, wenn man den drei Pop-Punks lediglich einen Synthie zur Verfügung stellen würde. Nicht nur, dass Adam Young mit seinem typisch kalifornischen Akzent oftmals klingt wie der Stimmbruder von Tom DeLonge, sondern auch die Melodiebögen diverser Gesangslinien haben mit denen der drei Cali-Punks mitunter viel gemein.

Unterm Strich enttäuscht "The Midsummer Station" in seiner Gesamtheit. Das sicherlich künstlerisch ansprechende Cover suggeriert zwar tiefgründige und träumerische Klangwelten, doch hält der Inhalt nur ganz selten was die Verpackung verspricht. Eine Horde von Calippo schleckenden Beach-Süchtigen im Cabrio auf dem Weg in die Sonne hätte da schon eher gepasst.

Trackliste

  1. 1. Dreams And Disasters
  2. 2. Shooting Star
  3. 3. Gold
  4. 4. Dementia
  5. 5. I'm Coming After You
  6. 6. Speed Of Love
  7. 7. Good Time
  8. 8. Embers
  9. 9. Silhouette
  10. 10. Metropolis
  11. 11. Take It All Away

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Owl City

Die MySpace-Page eines Künstlers kann so aufschlussreich sein! Während die einen ihre Musik gerne in puristischem Umfeld für sich sprechen lassen, …

15 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    @Luksoropoulos (« Boah, ist das widerlicher Rotz, ey. Auch "Gold" und "Embers" find ich scheiße, einzig "Sillhouttes" gefällt mir recht gut. Und so etwas ekelerregendes wie dieses Carly Rae Jepsen Feature hab ich auch selten gehört, eine furchtbare Sängerin.

    Daweil hat mir "Fireflies" damals ziemlich gut gefallen...

    Und btw wunderts mich, dass allrounder tatsächlich auf laut.de aktiv ist11 Alle anderen Mainstream-Fans, sehen die Seite, brechen in Tränen aus, weil ihre Lieblingskünstler zerrissen werden und kommen dann nie wieder^^ Aber allrounder sieht wacker zu, wie all diese Interpreten zerfetzt werden. Das verdient doch ein bisschen Respekt xD »):

    Nein nein sie steht da sogar drauf :D

  • Vor 11 Jahren

    ahh genau. Fireflies, da war was. Doch .. kann mich erinnern. War sogar ganz Spassig das Liedchen. :)

  • Vor 7 Jahren

    Die Luft ist leider bei Adam raus. Der Rotz mit Schiller war auch schon übel. Dieser halbgaren Sachen locken halt keinem mehr hinterm Ofen. Wenn man auf der Mainstreamwelle mit schwimmen will, muss man schon bisschen Gas geben und darf nicht die ganze Zeit auf der Bremse stehen.