Porträt

laut.de-Biographie

Oliver Strauch

Dass auch die deutsche Jazz-Szene großartige Musiker hervorbringt, beweist der Schlagzeuger, Komponist und Bandleader Oliver Strauch. Mit einer gehörigen Portion Virtuosität und prominent besetzten Band-Projekten erspielt er sich ein weltweit hohes Ansehen.

Stets wichtig erscheint Strauch der Blick über den Tellerrand, denn nur wer die Augen und Ohren öffnet, schafft reichhaltigen Jazz: "Die Vielfältigkeit der verschiedenen Kunst- und Lebensformen sind ganz entscheidend für mich. Über die spezifische Klangsprache einer Musik vermitteln sich dem Hörer unbewusst die Einflüsse, die das Werk hervorgebracht haben".

So verwundert es kaum, dass Strauch, geboren am 16. März 1966 in Saarbrücken, vor seiner musikalischen Laufbahn ein Kunststudium absolviert. Parallel dazu sorgt er mit ambitionierten Jazz-Formationen für Furore. Die Gruppe Toutes Directions gewinnt 1987 den Newcomer-Preis des saarländischen Kultusministers. Mit der Band Rebop bestreitet der Drummer ein Jahr später über 100 Auftritte in Deutschland und Frankreich. 1990 überreicht man Strauch den Förderpreis der Stadt Saarbrücken.

Gemeinsam mit der Saxophon-Legende Lee Konitz unternimmt er 1991 seine erste große Tournee. Anschließend studiert er Jazz-Percussion unter Janusz Stefanski am Musikinstitut Königstein.

In den folgenden Jahren tourt der aufstrebende Jazzer mit verschiedenen Band-Projekten, die sich vor allem der südamerikanischen Musik verpflichtet fühlen. Außerdem komponiert er für das Trierer Theater den Soundtrack zur griechischen Tragödie "Ödipus".

Das Debüt-Album des umtriebigen Drummers erscheint 1994. Es trägt den Titel "City Lights" und featurt neben der Oliver Strauch Group auch seinen alten Weggefährten Lee Konitz. Die Zusammenarbeit mit dem Saxer etabliert sich zwei Jahre später in der CD "Friendlee" und einer weiteren, gemeinsamen Tour.

Ausgedehnte Konzertreisen mit dem Trompeter Ernie Hammes führen Strauch nach Vietnam, Italien, Kanada und in die USA. Im brasilianischen Fortaleza gibt der Schlagzeuger 2003 einen Meisterkurs.

Von Zeit zu Zeit gastiert er zudem in August-Wilhelm Scheers Jazzclub. Der Bitkom-Präsident, Manager, Wirtschaftswissenschaftler und begabte Saxophonist präsentiert regelmäßig Jazzkonzerte in den Saarbrücker Räumlichkeiten seines Unternehmens. Dort fragt Scheer den Drummer 2005, ob er nicht Lust habe gemeinsam mit ihm eine Band zu formieren. Daraufhin entsteht die Gruppe Groovin High. In wechselnder Besetzung sorgt die Truppe um Strauch und Scheer für Begeisterung bei Kritik und Publikum. Mit von der Partie ist auch Startrompeter Randy Brecker.

Außerdem ist der Schlagzeuger ein Gründungsmitglied des Künstlerensembles Die Redner. Das Projekt, das sich 2007 zusammenfindet, verarbeitet politische Reden zu spannenden Live-Shows mit Musik und visuellen Effekten. Bereits im ersten Jahr der Gruppe erscheint die DVD "JFK-Show - Live In Berlin", die den Medienkunstpreis des Saarländischen Rundfunks erhält.

Die Hochschule für Musik Saar beruft Oliver Strauch 2009 zum Professor für Jazzschlagzeug. Damit kann er dem Nachwuchs die reichhaltigen Erfahrungen seiner erfolgreichen Laufbahn vermitteln. In dieser begegneten ihm bereits Größen wie Roy Hargrove, Bobby Shew, Kenny Wheeler, Tony Lakatos, Nils Landgren, Philip Catherine, Siegfried Kessler, Paul Kuhn, Hugo Strasser, Barbara Dennerlein, Jimmy Woode, Michel Hausser, Thomas Siffling, Pierre-Alain Goualch, Gautier Laurent, Vladi Sendecki, Steffen Weber, Martin Sasse und Sylvia Droste.

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