Wie man die "Leichtigkeit des Seins" akustisch einfängt, demonstriert der Brite in seinem neuen Video "Perfect Life".

Konstanz (jha) - Für das noch im Februar erscheinende Album "Heart.Cannot.Erase" hat sich das musikalische Allround-Genie Steven Wilson etwas recht Ungewöhnliches einfallen lassen: über die elf Tracks hinweg vertont er die wahre Geschichte der Londonerin Joyce Carole, die drei Jahre lang tot in ihrer Wohnung lag, ehe man sie vermisste.

Klingt spannend? Dann dürfte die erste Singleauskopplung "Perfect Life" und das dazugehörige Musik-Video die Erwartungen nicht minder anheizen. Getragen von einem angenehm dezenten Beat, schwebt das Intro geradezu durch die Sonnen durchflutete Landschaft. Im gesprochenen Monolog erinnert sich die weibliche Protagonistin des Albums an glückselige Tage zurück.

Haare wehen im Wind und Bewegungen werden via Slow-Motion ästhetisch zelebriert. Auch wenn ein düster anbandelnder Bass-Sound für einen Augenblick Unheilvolles verheißt, darf sich der Harmonie-verwöhnte Hörere schnell wieder zurücklehnen. "We have got the perfect life", stimmt Wilson in den idyllischen Kanon mit ein.

Der Song entscheidet sich früh gegen überschwängliche Highlights. Ohne den Hammer zu schwingen, versteht es Wilson, die Intensität des Klangbildes nuanciert zu steigern. Bei so viel Melancholie möchte man sich glatt in Bild und Ton einmurmeln. Das soll allerdings nicht für den Rest der Platte gelten, wie der Produzent, Gitarrist und Sänger vorab verlauten ließ. Eine gute Geschichte braucht schließlich düstere Luft zum Atmen.

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Steven Wilson

Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Steven Wilson,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

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