Der 70-jährige US-Musiker Solomon Burke ist tot. Er verstarb am Flughafen, kurz nach der Landung in Amsterdam.

Amsterdam (mis) - Der als "König des Soul" bekannte US-Musiker Solomon Burke ist tot. Er starb heute Morgen im Flugzeug eines natürlichen Todes, kurz nach der Landung auf dem Flughafen Amsterdam-Schiphol.

An Bord der Maschine aus L.A. waren noch sein Manager und seine Tochter. Zum Zeitpunkt seines Todes sei der Sänger laut AFP in Begleitung von medizinischem Personal des Flughafens gewesen.

Geburt in der Kirche

Burke, der seit Jahren im Rollstuhl oder auf einem Thron sitzend auftrat, sollte am Dienstag mit der niederländischen Gruppe De Dijk im Amsterdamer Paradiso, einer ehemaligen Kirche, ein Konzert geben.

Es wäre ein geeignetes Finale für den Mann gewesen, der vor 70 Jahren in einem Raum über einer Kirche in Philadelphia zu den tosenden Gesängen einer Kirchenband auf die Welt kam.

"Blues Brothers" und "Dirty Dancing"

Die Kirche bestimmte sein ganzes Leben: Er wurde Prediger und moderierte eine Gospelshow im Radio. In den 60er Jahren landete der Rhythm'n'Blues-Sänger mit "Cry To Me", "Got To Get You Off My Mind" und "Down In The Valley" zahlreiche Hits.

Der größte davon war "Everybody Needs Somebody To Love" (1964), den auch die Rolling Stones und Wilson Pickett coverten und der 1980 im Film "Blues Brothers" verwendet wurde. "Cry To Me" findet 1987 den Weg in die Film-Schmonzette "Dirty Dancing".

Idol von Elvis und James Brown

Die Popularität von Pickett, Otis Redding oder Aretha Franklin blieb Burke jedoch zeitlebens verwehrt. Elvis Presley soll sich seine gold-bestickten Anzüge bei Burke abgeschaut haben.

James Brown bezahlte Burke in Chicago einmal dafür, nicht aufzutreten. Er sollte nur auf die Bühne kommen und Brown seine Krone und seinen Mantel überreichen. "Es war ein tolles Konzert", erinnerte sich Burke im Jahr 2002, "ich bekam 7.500 Dollar und musste nicht einen Ton singen." Jerry Wexler, Burkes Produzent bei Atlantic Records, nannte ihn "den größten Soul-Sänger aller Zeiten."

Comeback im hohen Alter

Viele Jahre lang waren Coverversionen seiner Songs bekannter als die Originale. Dies änderte sich erst, als Burke 2001 in die Rock'n'Roll Hall of Fame eingeführt wurde und sein Album "Don't Give Up On Me" im Folgejahr einen Grammy gewann. Burke eroberte eine neue, junge Hörerschaft und spielte sogar auf Rock-Open Airs. 2003 kollaborierte er mit dem holländischen DJ-Projekt Junkie XL.

Der tiefgläubige Sänger, der Papst Johannes Paul II. verehrte, war angeblich der Vater von 21 Kindern und soll 94 Enkel gehabt haben. Er verkaufte 17 Millionen Platten.

Fotos

Solomon Burke

Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz) Solomon Burke,  | © laut.de (Fotograf: Klaus Werz)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Solomon Burke

Der amerikanische Soul-Sänger James Solomon McDonald hat viele Talente. Die Inbrunst seiner begnadeten Stimme ist das vielleicht offensichtlichste. Sie …

7 Kommentare