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Trent Reznor dankt "Vaterfigur" Bowie

Zum einen: Trent Reznor. Im Gegensatz zu 90 Prozent der Promi-Kondolenzliste zählte Reznor den Thin White Duke nicht nur zu seinen Idolen, er begleitete ihn sogar auf dessen Wunsch hin eine ganze US-Tournee lang als Support. 1995, als Bowie gerade sein experimentelles "Outside"-Album veröffentlichte, ging Reznors Nine Inch Nails-Projekt dank "The Downward Spiral" durch die Decke. 1997 spielte Reznor noch in Bowies Video zu "I'm Afraid Of Americans" mit.

Dennoch: Selbst zwei Wochen nach Bowies Tod herrschte noch immer beredte Stille auf Reznors Social Media-Account und gerade als man dachte, Bowies Tod sei ihm wohl doch extrem nah gegangen, meldete sich der NIN-Chef mit einer äußerst ehrlichen und gefühlvollen Erinnerung an seine "Vaterfigur" im Rolling Stone zurück.

Auszug: "Jedes Bowie-Album weckt bei mir gewisse Erinnerungen. In der guten alten Zeit bin ich rüber zu meinem Kumpel und wir haben dessen Plattensammlung durchgehört. "Scary Monsters" war das erste Album, das mich ansprach. Danach arbeitete ich mich rein und entdeckte die Berlin-Trilogie, die über allem steht. In den frühen 90ern, als ich selbst vor Publikum stand, war meine Bowie-Begeisterung auf dem Siedepunkt (…) Mitte der 90er fragte er dann, ob ich ihn auf Tour begleiten wollte.

Es ist schwer, diese wertvolle und surreale Erfahrung der 'Outside'-Tour in Worte zu fassen (...) Ich befand mich plötzlich in einer Zwickmühle: Damals verkauften wir mehr Tickets in den USA als er, aber niemals im Leben könnte David Bowie deswegen für mich Support spielen. Davon ungeachtet sagte er zu mir: 'Weißt du, ich werde dieses Mal nicht die Songs spielen, die alle hören wollen. Ich habe gerade ein seltsames Album eingespielt. Wir werden einige Nummern aus der Berlin-Zeit spielen und das neue Album. Das werden viele Leute nicht hören wollen, aber ich muss das tun. Und ihr Typen werdet uns jede Nacht wegblasen.' Ich weiß noch wie ich dachte: Wow, das ist also seine Furchtlosigkeit, von der ich immer gelesen hatte. "

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1 Kommentar

  • Vor 8 Jahren

    Muss sagen das mir die Reaktion sehr gut gefällt. Statt gleich RiP zu twittern etc., hat er wirkliche Trauer empfunden und sich Zeit gelassen mit einer Reaktion.
    Ist in der TwitterFacebookTumblr Generation mal ne angenehme Abwechslung.