Nächste Woche erscheint das neue R.E.M.-Album. LAUT war bei der Pre-Listening-Session am Rande der Popkomm.

Berlin (mmö) - Hört oder sieht man derzeit Interviews mit R.E.M., so stellt man aufs Neue fest, dass die Alternative-Pioniere politisch hochsensible Menschen sind, die mit ihrer Meinung über "ihre" derzeitige Regierung nicht hinter dem Berg halten. Das ist in Amerika derzeit zwar nichts Ungewöhnliches, lässt aber im Fall R.E.M. auf ein spannendes neues Studioalbum hoffen.

Jedenfalls sieht man bei Warner die neue Scheibe von Stipe und Co. eindeutig in einem politischen Kontext. Nicht umsonst nutzten die Label-Leute die günstige Gelegenheit bei der gestrigen Pre-Listening-Session von "Around The Sun" am Rande der Popkomm in Berlin, um auf ein weiteres ambitioniertes Projekt hinzuweisen: im November erscheint nämlich der Mitschnitt von Bob Geldofs legendärem Live Aid-Mammutkonzert auf vier DVDs.

Schlägt sich aber nun die Verärgerung über die Bush-Administration auf "Around The Sun" nieder? Ja und Nein. Zwar sind durchaus Songs wie zum Beispiel "I Wanted To Be Wrong" vertreten, die trotz der für Songwriter Michael Stipe typischen Subtilität als politisch verstanden werden dürfen, doch alles in allem schaffen es R.E.M. nach all den Jahren kaum noch, zu überraschen. Mike Mills, Gitarrist der Band, sieht allerdings wieder mehr Aggressivität in der Musik auf "Around The Sun"; das fällt aber erst bei genauerem Hinsehen auf.

Am besten sind R.E.M. immer noch, wenn sie das machen, was sie immer tun: mit intelligentem, unaufdringlichem Songwriting schöne, aber unspektakuläre Musik kreieren, die den Hörer in eine eigene Landschaft aus Klang entführen. Und das bietet "Around The Sun" allemal. Eine ausführliche Besprechung des neuen R.E.M.-Albums lest ihr kommende Woche auf LAUT.

Weiterlesen

laut.de-Porträt R.E.M.

Als R.E.M. am 5. April 1980 ihr erstes Konzert in der Kirche ihrer Heimatstadt, Athens/Georgia, geben, hört die Band noch auf den Namen Twisted Kites.

Noch keine Kommentare