Ehre, wem Ehre gebührt: Nick Cave möchte in Kürze ein lebensgroßes Denkmal seiner selbst in der Heimat Australien errichten lassen und sammelt dafür bereits Geld.
Warracknabeal (cat) - Hoch zu Ross zur Hälfte entblößt, in Bronze gegossen am Nabel der Stadt: Auf diese Weise wird vornehmlich Helden, Diktatoren und Gottheiten polytheistischer Religionen gedacht. Doch auch Nick Cave fügt sich nun in diese Reihe. Wie er dem "Q" Magazine mitteilte, plant er eine Statue von sich selbst in seiner australischen Heimatstadt Warracknabeal im südöstlich gelegenen Victoria zu errichten.
"Es wäre wie eine exotische Reise, wenn ich es als Bronze-Statue nach Hause schaffen würde", erklärte der Bad Seeds-Fronter und gesteht, dass er nicht leugnen wolle, wie befriedigend das Ganze für ihn sei. Bis er allerdings halbnackt in archaischer Position zu Pferde an der Hauptstraße Warracknabeals zu bewundern sein wird, gäbe es "noch viel Arbeit zu tun!"
Spenden eintreiben zum Beispiel. Rund 36.600 Euro soll die Cave'sche Bronzeskulptur kosten. Um das Geld für sein ambitioniertes Projekt einzutreiben, wird bereits kräftig gesammelt. Die finanzielle Unterstützung für Burma oder die Erdbebenopfer in China fällt diesen Sommer also erstmal flach.
Nebenbei ließ Mr. Schnauzbart seiner ehemaligen Duett-Partnerin Kylie Minogue noch ein hohes Kompliment angedeihen. Die Sängerin sei "das beste, das australischer Musik passieren konnte. Vor ihr hatte kein Mensch einen Schimmer von unserer Musik, geschweige denn Interesse an uns. Kylie hat mehr Größe in ihrem kleinen Fingernagel als alle beschissenen australischen Indiebands zusammen." Dig, Lazarus!
7 Kommentare
Caves Sachen mit den Bad Seeds wurden zuletzt immer leichter konsumierbar und seit „Wild Roses“ gar Hitparaden-tauglich, doch harmlos war das ganze ja wohl nie. Um so schöner war es letzte Woche im Berliner Tempodrom wo Cave mit immerhin 50 für eine neue Coolness und Unaufgeregtheit in der Performance und in seiner Selbstwahrnehmung sorgte. Und ich war schwer begeistert, dass sich ein Auftritt von Nick Cave noch immer nach Schweiß und Lärm, nach Blut, nach Sex anfühlen kann. Das war echte Musik im tiefen Sinn der Bedeutung dieser Wörter. Er konnte gar nicht anders: "Hey, don’t do that lighter thing. Don’t be a fuckin’ dick."
Und er sammelt für ein Denkmal, welches 40000$ kostet, das glaubt ihr doch nicht im Ernst!
"We Call Upon The Author to explain!"
ihr glücklichen. hätte einiges gegeben, den nick dieses jahr zu sehen. aber nach zürich oder süddeutschland kam er ja mal wieder nicht. "dig lazarus dig" is eins der alben des jahres!
word!
Irgendwie hat das doch einen faden Beigeschmack wenn man sich selbst Denkmäler errichtet oder?
Ich mein, ich hatte letztens gelesen, dass The Fall Sänger Eichhörnchen mit seiner Heckenschere die Köpfe abhackt; ich glaube ähnlich seriös ist auch das hier aufzufassen. Außerdem wäre Cave nicht gerade einer der Künstler, die es nicht verdient hätten! Es bleibt zu sagen, dass es immer wieder witzig zu sehen ist, dass schon seit Jahrzehnten immer wieder Schlagzeilen wie diese, trotz einem dermaßen hohen Potential zur Lächerlichkeit, immer wieder ernsthaft diskutiert werden.
" I just sit and grin, the money will roll right in."
Hey Mann, das ist eine Ente! Warum auch immer sowas bei laut veröffentlicht wird?