Dave Wyndorf über die Todesfälle der Rock-Legenden Lemmy Kilmister und David Bowie.

New Jersey (mis) - Monster Magnet-Songwriter Dave Wyndorf kennt man als unermüdlichen Vorkämpfer für den guten alten Rock'n'Roll. Seit 1991 veröffentlicht er mit seiner Band Studioalben, die dem Psychedelic- und Space-Rock frönen. Noch viel länger ist Wyndorf aber Rock-Fan. Kein Wunder, dass auch ihn der Tod der Legenden Lemmy Kilmister und David Bowie beschäftigt haben.

Im Interview erzählt er uns, dass er von Lemmys Krankheit schon länger gewusst und ihn dessen Tod somit weniger überrascht habe: "Todesfälle sind immer schrecklich. Aber Lemmy und Bowie waren eben fast schon die Charaktere, über die sie selbst gesungen haben. Drum war es fast so, als wäre Spider-Man gestorben. Für mich ist allein die Vorstellung, in einer Welt zu leben, in der die beiden nicht mehr irgendwo herumlaufen und coole Sachen machen, extrem schwer. Aber hey, meine Helden sterben die ganze Zeit. Dass es gerade diese zwei so kurz hintereinander erwischt hat, war gruselig."

Bowies Tod der "größte künstlerische Abgang"

Bowies Tod nennt Wyndorf "den größten künstlerischen Abgang, den die Welt je gesehen hat." Wie kein anderer habe der Brite sein ganzes Leben für die Fans auf Platte konserviert, und die Umstände, die zum letzten Album "Blackstar" führten, mache ihn nun sogar fast noch lebendiger.

Obwohl er Bowie Anfang der 80er Jahre mal in einem Club in New York gesehen habe, bleibt ihm vor allem eine Begegnung mit Lemmy in besonderer Erinnerung. Als junger Punkrocker habe er den Motörhead-Sänger Ende der 70er an der Bar des legendären Clubs Max's Kansas City getroffen.

Legendärer Abend mit Lemmy in New York

Zu Wyndorfs Verwunderung hatte Lemmy nichts dagegen, gemeinsam abzuhängen, woraus sich eine der großartigsten Nächte seines Lebens entwickeln sollte. "Ich saß mit ihm den ganzen Abend an der Bar und er erzählte lauter verrückte Sachen, ich meine, hey: Es war Lemmy!", so der 59-Jährige mit spürbarer Begeisterung.

"Dann durfte ich mit ins Hinterzimmer, wo er Unmengen an Speed zog und irgendwann sogar Feuerwerkskörper durch die Gegend schoss. In dem Raum drin, wohlgemerkt. Er fand es witzig. Also für mich hätte dieses Erlebnis komplett ausgereicht, ich war damals ja fasziniert von ihm. Doch dann geht die Tür auf und Wayne Kramer von den MC5 latscht rein. Der kam damals frisch aus dem Gefängnis. Zusammen mit denen durfte ich dann noch in Lemmys Hotel mitkommen, natürlich ins berühmte Chelsea Hotel, wo wir Livetapes von MC5 anhörten, die Wayne Lemmy vorspielen wollte und die nie veröffentlicht wurden. Ich glaube ich habe den ganzen Abend über ungefähr zwei Worte gesagt."

Das vollständige Interview, in dem Dave Wyndorf auch über die Entstehungsgeschichte der gerade neu erschienenen A&M-Alben "Superjudge", "Dopes To Infinity", "Powertrip" und "God Says No" spricht, lest ihr in Kürze auf laut.de.

Fotos

Monster Magnet

Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Monster Magnet,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

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