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Manson kanns nicht lassen

Apropos jung und hip: Marilyn Manson war das noch nie, versucht es aber anscheinend momentan mehr denn je zu sein. Der Mann, der gerade sein kommendes Album "Heaven Upside Down" promoten muss, fiel bereits letzte Woche mit einem eher peinlichen Diss gegen Justin Bieber auf. Diese Woche kamen neue Skandälchen hinzu. Unter anderem palaverte er von Threesomes mit Trent Reznor, Foursomes mit Ex-Frau Dita von Teese, bezeichnete Kiss mit schmierigem Lächeln als "vier Schwuchteln in Halloween-Kostümen", will ein Tinder für "sexy Kinder" namens "Kinder" erfinden und gab an, letztes Jahr nicht zur Wahl gegangen zu sein, "weil ich sonst ja früh hätte aufstehen müssen".

Mal abgesehen davon, dass die von Manson an den Tag gelegte "I don't care"-Attitüde vielleicht vor zwanzig Jahren cool gewesen wäre, ist ja kein Geheimnis, dass Manson auch relevanter kann. Warum das dieser Tage partout nicht will? Keine Ahnung. Ich war immer der Meinung, Brian Hugh Warner hätte die Medien verstanden. Immerhin brachte ihn neben seiner intelligenten Musik/Text-Kunst in erster Linie sein Medien-Image an die Spitze. Allerdings scheint er gerade zu ignorieren, dass selbst ein 'Fuck Off'-Image über die Jahre an Reiz verliert und man sich von Zeit zu Zeit neue Strategien einfallen lassen sollte, um präsent und vor allem respektiert zu bleiben. Und man sollte sich für eine Schiene entscheiden: Erst schlägt der Mann in einer frühen Album-Promo Trump die Rübe ab, inzwischen ist er der Meinung, Schönheitsschlaf geht vor Politik? Manson upside down.

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