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5 Fragen an Arch Enemy

Welcome back, Arch Enemy! Wir trafen Sängerin Alissa White-Gluz sowie Gitarrist und Hauptsongwriter Michael Amott kürzlich auf dem Balkon des K.I.Z.-Managements, um über das neue Album "Will To Power" zu plaudern. Am Ende war Amott etwas angefressen, weil ihm partout keine gute Band aus dem 21. Jahrhundert einfallen wollte. Alissa ging auf Nummer sicher und entschied sich für die ihres Lebenspartners Doyle. Alles weitere, inklusive einer wirklich nicht alltäglichen Story aus Alissas Tourleben, hier:

1. Welches Konzert habt ihr zuletzt besucht?

Alissa: Stone Sour, Babymetal und Korn.

Michael: Oh Gott, daran erinnere ich mich gar nicht mehr. Oh warte: Merciless! Eine schwedische Underground-Death/Thrash-Band. Saint Vitus waren noch dabei und The Lurking Fear, die neue Band von At The Gates' Tomas und Daniel. Hat Spaß gemacht.

2. Welche Reunion ergab tatsächlich Sinn?

Michael: Manchmal können Reunions schon Spaß machen. Ich war ja selbst Teil einer (Carcass, Anm. d. Red.). Die ergab Sinn, denke ich. Sie sind ja immer noch unterwegs. Oft läuft es so, dass das Album enttäuscht und dann verläuft es sich ...

Alissa: Ich nehme die Misfits. Und es ergäbe noch mehr Sinn, wenn sie immer noch vereint wären.

3. Welche war eure unangenehmste Fan-Situation?

Michael: Es ist immer unangenehm und immer schwierig, wenn sie deinen Namen oder dein Autogramm tätowiert haben. Klar machen sie das, weil sie deine Band lieben. Ein bisschen unangenehm ist es trotzdem.

Alissa: Mein unangenehmstes Erlebnis war mein erstes Mal in Italien vor ein paar Jahren. Ich war am Merch-Tisch und habe T-Shirts verkauft, Platten signiert, stand für Fotos bereit. Ein Typ wartete am Ende der Schlange, bis alle anderen weg waren. Dann versuchte er mir auf Italienisch etwas mitzuteilen. Ich verstand ihn nicht und bat ihn, auf Englisch oder vielleicht Französisch weiterzureden. Schließlich meinte er: "It's me, Giuseppe!" Ich weiß seinen Namen nicht mehr, ehrlich gesagt. Ich stellte mich ihm jedenfalls auch vor. Er konnte so wenig Englisch, dass ich nicht wusste, was er wollte und fragte ihn, welches Shirt er möchte und so weiter. Es dauerte eine Weile, aber irgendwie hat er dann doch geschafft zu kommunizieren, dass er über anderthalb Jahre lang mich oder besser gesagt jemanden, der vorgab ich zu sein, online gedatet hat. Jemand hat meine Fotos verwendet oder was auch immer. Er war zu dieser Show gekommen mit der Aussicht, endlich – nach anderthalb Jahren – seine Freundin persönlich treffen zu können. Er hat sich das komplette Set angeguckt, hat die ganze Zeit am Ende der Merch-Schlange mit liebevollem Blick auf mich gewartet und war so aufgeregt, endlich seine Freundin zu treffen – und wurde letztlich so enttäuscht, weil ich ihm sagen musste, dass ich keine Ahnung habe, wer er überhaupt ist. Er hat mir ein Facebook-Profil von "mir" gezeigt. Das waren meine Bilder, aber das war nicht ich. Einerseits hatte ich so Mitleid mit dem Kerl, aber gleichzeitig war ich ja nicht verantwortlich dafür. Man sollte auf solche Dinge im Internet gefasst sein, er hätte mich nur googlen brauchen. Ich fühlte mich so schlecht. Ich schwöre dir, ich konnte sein Herz brechen fühlen, als er erkannte, was los war. Aber ich konnte auch nicht wirklich etwas tun, um ihm zu helfen.

4. Empfehlt bitte eine Band, die sich im neuen Jahrtausend gegründet hat.

Michael: Was? Sowas kenne ich nicht. Echte Musik starb in den Sechzigern!

Alissa: Ich gebe mich vorhersehbar und sage: Doyle! Aber ich mag die Band wirklich und finde sie einzigartig. Sie kriegen nicht so viel Aufmerksamkeit wie sie sollten.

Michael: Ich weiß echt nichts. Irgendwas mag ich bestimmt, aber mir fällts nicht ein. Viele erneuern auch einfach nur, was schon existiert. Ich bin eher so der Musik-Archäologe und grabe in altem Zeug. Ich liebe Mercyful Fate, ich liebe Blue Öyster Cult. Ghost zum Beispiel sind wie sie mit einem coolen Image obendrauf. Ich mag das Image, aber bin musikalisch kein Fan. Mann, ich fühle mich gerade ein bisschen besiegt... Slayer!

Was sollten unsere Leser definitiv über euch wissen?

Alissa: Keine Ahnung. Ich wüsste nicht, was so interessant sein könnte, dass sie es wissen sollten, es aber nicht eh schon wissen.

Michael: Es ist mir eigentlich recht egal, was Leute über mich wissen oder denken. Die Musik ist was zählt. Was die Leute über uns und Arch Enemy wissen sollten, kursiert bereits.

Alissa: Ja, unser neues Album "Will To Power" erscheint am 8. September! (lacht)

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