Mit Fotomontagen von Nelson Mandela und Martin Luther King promotet Madonna ihr neues Album. Das erregt Ärger und vor allem: Aufsehen.

Konstanz (mis) - Als Queen of Pop wird Madonna gerne bezeichnet. Sie selbst sieht sich eher als Rebellin. So lassen sich jedenfalls Cover und Titel ihres Anfang März erscheinenden Albums "Rebel Heart" deuten: In Madonna schlägt ein rebellisches Herz und selbst Fesseln können einer Kämpferin wie ihr nichts anhaben.

Wenn dem so ist, begann das Jahr 2015 wohl ganz nach ihrem Geschmack. Die 56-Jährige musste sich gegen Vorwürfe wehren, sie würde sich in eine Reihe mit Bürgerrechtsikonen wie Martin Luther King und Nelson Mandela stellen und diese für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.

Madonna postete über den Jahreswechsel Fotomontagen der Genannten auf ihrem Instagram-Account, deren Gesichter im Stile ihres Albumcovers mit schwarzem Kabel umwickelt sind. Bereits vor Weihnachten veröffentlichte sie ähnliche Fotos von Homer Simpson, Marilyn Monroe und einer Jesus-Statue, nun folgten u.a. Bob Marley, John Lennon und Prinzessin Diana - alle versehen mit dem Hashtag #rebelheart.

Die Bilder von King und Mandela brachten das Social Media-Fass schließlich zum Überlaufen. Instagram- und Facebook-Follower bezeichneten die Fotos als rassistisch, abscheulich und schäbig. Ein User kommentierte: "Er [Mandela] kämpfte für die Freiheit, nicht um dein Album zu promoten. Schäm' dich! Du bist alt genug, es besser zu wissen."

Madonna wehrte sich. Sie habe einzig und allein ihre Bewunderung für sämtliche Freiheitskämpfer ausdrücken wollen: "Es tut mir leid. Ich vergleiche mich mit niemandem. Ich bewundere und respektiere ihre 'rebel hearts', das ist kein Verbrechen oder eine Beleidigung oder Rassismus (...) YES! Lasst uns sie feiern. Die Welt braucht mehr Menschen wie sie." Die Fotos seien zudem von Fans gestaltet worden, sie habe sie nur gepostet, ergänzte Madonna, was man fast schon als Entschuldigung auffassen konnte.

Der Social Media-Buzz folgt dem Leak von knapp 30 Demos und neuen Songs, darunter ein Duett mit Pharrell, die teilweise für "Rebel Heart" vorgesehen waren. Madonna nannte den Hack später "eine Form von Terrorismus" und "künstlerische Vergewaltigung". Die harschen Worte rührten daher, dass einige Songs nur auf ihrem privaten PC gespeichert gewesen wären. Als Reaktion darauf veröffentlichte die Sängerin sechs komplette Songs ihres kommenden Albums ("Versteht es als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk") und schaffte es damit laut Guardian auf Platz eins in 36 Ländern.

Ob Rebellin oder Pop-Königin: Madonna weiß auch in ihrem vierten Jahrzehnt als Künstlerin, wie man sich ins Gespräch bringt. Dass sie zum Jahreswechsel im Berner Oberland angeblich einen Sessellift mit dem Schriftzug "Revolution" verzierte, gefiel zwar dem Tourismusbüro in Gstaad weniger, ansonsten nahm aber ausnahmsweise fast niemand davon Notiz.

Fotos

Madonna

Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur)

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9 Kommentare mit 50 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    ich kenne da noch einen anderen rebellen/revoluzzer und freiheitskämpfer, der auch eine vision hatte und repressiert und eingeknastet wurde :saint: :koks:

  • Vor 9 Jahren

    Naja, wenigstens begleitet den Post nicht eine ihrer Dümmlichkeiten wie "my nigga[s]"... das hat sie ja für ihren farbigen Adoptivsohn reserviert.

  • Vor 9 Jahren

    Nun Madonna hält seit Jahren flammende Reden gegen Rassismus aller Art (im Bereich der Homosexualität ist viel Akzeptanz Ihr zu verdanken) und eckt damit auch an, so wie die Personen mit den Sie sich vergleicht. Was Sie Versuch ist diesen Menschen Respekt zu erweisen, und sich nicht zu vergleichen, Diese Diskussion ist somit Unsinn, man sollte sich lieber auf die Musik freuen und am Kampf gegen Rassismus teilnehmen.

    • Vor 9 Jahren

      Man sollte zur Madonna sagen, wenn sie schon nicht kapiert wann sie die Fresse halten soll, ihre Musik kann man eh seit Ray of Light nicht mehr ertragen, das sie ENDLICH IN RENTE GEHEN SOLL; SIE INTERESSIERT KEINEN MEHR!!!

    • Vor 9 Jahren

      Was für ein höchst widersprüchlicher Beitrag, Herr Inspektor.

      Für meinen Teil ziehe ich den Hut, dass sie es schon wieder geschafft hat, aus nichts nicht-nichts zu zaubern, auch wenn sie wirklich nur noch als Figur, abseits jeder Musik, interessant ist.

    • Vor 9 Jahren

      Tinco, Touche, ohne Schmarrn jetzt, ich ziehe vor Ihnen meinen Hut!!!

    • Vor 9 Jahren

      Ray of Light, einzig gekauftes Madonna-Album ever. Naja - und als Kind "Like a virgin"-Kasette.

    • Vor 8 Jahren

      Habe gerade den alten Post von mir gefunden und darunter den Kommentar einer laut.de Legende. lautuser_ ruhe in Frieden, um ehrlich zu sein mir fehlen deine unterhaltsamen Kommentare.

    • Vor 8 Jahren

      Der Inspektor spricht wahr!

      Gerade obiger Kommentar ist ein Paradebeispiel seiner genialen Unterhaltsamkeit.
      Ganz, ganz großes Kino. Bedauernswerterweise wohl für viele zu meta. :(

    • Vor 8 Jahren

      Er lebt doch noch! #november15 hat sich bewahrheitet und ich rede nicht vom ehrenlosen Fakeuser Ehrendude!

    • Vor 8 Jahren

      Fakeuser? Ich bitte dich. Nie behauptet.

      Vielmehr ein Jünger seiner Welt- und Wortgewandtheit, ein Spross seiner Wahrhaftigkeit, der demütige Diener, der neue Eimer warmen Wassers für die Pools der Liebe bereithält.

      Falsche Freunde hat er hier ja genug.