Bei Deutschlands Musikfernsehsendern ist der Pazifismus ausgebrochen: MTV und VIVA starten sogenannte "On Air-Kampagnen" gegen den drohenden Irak-Krieg.

München/Köln (rai) - Friedensbewegung statt Las Ketchup-Tanz scheint das neue Motto der beiden großen Musiksender zu sein: VIVA und MTV lieferten sich am Dienstag ein Pressemitteilungs-Battle um die beste Anti-Kriegs-Kampagne.

Zunächst kündigte VIVA den Start einer "Awareness-Kampagne" an: Unter dem etwas ungeschickten Titel "Sprengstoff" sollen sich voll total "zeitkritische Einspieler und Statements in Trailerform" mit der drohenden Gefahr eines Irak-Krieges auseinander setzen.

"Wir beziehen Stellung" ließ Programmdirektor Stefan Kauertz leicht martialisch verlauten. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der Sender politisch engagiert und seine Zuseher zum Wahlgang aufgefordert. Nun geht es also "gegen Krieg und Waffen". Wir warten gespannt auf ähnlich kontroverse VIVA-Kampagnen zu Themen wie "Die Erde dreht sich um die Sonne" oder "Nachts ist es dunkel".

Diese Marketingoffensive konnte die Konkurrenz natürlich nicht auf sich sitzen lassen: Ab 18:49 Uhr wurde zurückgemitteilt. MTV, schon lange bekannt für friedfertige und eher nachdenkliche Sendeformate wie "Jackass" oder "Freak Show" möchte mit einem groß geschriebenen "WAR IS NOT THE ANSWER" die Wichtigkeit des Wertes Frieden fest im Programm verankern. Künstler wie Moby oder die Red Hot Chili Peppers sollen sich vor laufender Kamera gegen den Krieg äußern dürfen. "Wir lassen auch kritische Stimmen zu Wort kommen", verkündet MTV-Programmdirektor Elmar Giglinger, der im Eifer des Gefechts die Abwesenheit von Zensur mit Engagement verwechselt.

Wir von LAUT finden das natürlich total mega. Alles wird gut!

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