Der Berliner Black Music-Sender 98 8 Kiss FM weist jeglichen Rassismus-Vorwurf auf's Schärfste zurück und stellt sich hinter seinen Musikchef Jens Dimmler. Gegen die erwirkte einstweilige Verfügung kündigt Royal Bunker bereits rechtliche Schritte an.

Berlin (ebi) - "Mit einem Rassismus-Vorwurf Platten-Promo zu betreiben, ist das Allerletzte", empört sich Kiss FM-Pressesprecher Michael Weiland auf Anfrage von LAUT über das Berliner Label Royal Bunker. Anlass des Beefs ist Eko Freshs neues Kollabo-Album mit dem türkischen Rapper Azra. "Wir stehen für die Integration von Ausländern. Unsere eigenen Redakteure werden angemacht, weil sie keinen deutschen Pass besitzen", so Weiland weiter. Der Sender positioniere sich seit jeher klar gegen Ausländerhass.

In der Kiss FM-Version stoppte Dimmler "Dünya Dönyür - Die Welt Dreht Sich" am 27. Mai völlig wertungsfrei, weil es sich seiner Erfahrung nach um einen sehr speziellen Underground-Titel handele, der nur bei wenigen Hörern ankomme. Die anwesenden Royal Bunker-Promoter hätten ihm aber vorgeworfen, er wolle keine türkische Musik spielen. "Wenn Jens Dimmler sagt, dass es sich so abgespielt hat, glauben wir ihm", betont Weiland. Der Titel sei trotzdem in den wöchentlichen Musiktest aufgenommen worden, um die Hörer entscheiden zu lassen. Erst mehrere Tage später, am 4. Juni, kurz vor Ekos und Azras Album-Veröffentlichung, habe Royal Bunker dann die Rassismus-Vorwürfe verbreitet.

Man entscheide auch in Zukunft selbst über die eigene Playlist und lasse sich nicht erpressen. Darin liege auch der Erfolg von Kiss FM begründet. Der Black Music-Sender erwirkte vor dem Landgericht Berlin mittlerweile eine einstweilige Verfügung gegen Royal Bunker. Label-Sprecherin Nicole Litwin kündigte daraufhin weitere rechtliche Schritte an: "Das Battle ist sozusagen eröffnet und die Wahrheit wird siegen."

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Eko Fresh,  | © BMG/Subword (Fotograf: Hans Reuschel) Eko Fresh,  | © BMG/Subword (Fotograf: Hans Reuschel) Eko Fresh,  | © BMG/Subword (Fotograf: Hans Reuschel) Eko Fresh,  | © BMG/Subword (Fotograf: Hans Reuschel)

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Eko Fresh Kiss FM boykottiert türkische Raps

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laut.de-Porträt Eko Fresh

"Du denkst, du flowst jetzt wie Mos Def, dein Homes scratcht wie Tony Touch / Wieso gründet ihr nicht eine Crew mit Namen 'Toys R Us'? / Ich bin verhasst.

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