Weltweit huldigen heute Cannabis-Freunde dem grünen Kraut. Milonair, Mosh36 und Curren$y gratulieren musikalisch.

Konstanz (mam) - Viele Cannabis-Konsumenten zelebrieren den Genuss des beliebten Betäubungsmittels das ganze Jahr über. Der 20. April gilt allen Joint-Freunden dennoch als besonderer Tag: Der "High Holiday" wurde in den USA ausgerufen, hat sich aber mittlerweile rund um den Globus verbreitet.

Anhänger des grünen Krauts aus allen sozialen Schichten treffen einander, um für sich oder gemeinsam an öffentlichen Plätzen dem Genuss von Cannabis zu frönen. Ob in Ottawa, London, Basel oder gar im fernen Neuseeland. 16.20 Uhr gilt zudem als beste Zeit, um sich nach einem langweiligen Arbeits- oder Schultag mit der ersten Tüte zu belohnen.

Meist toleriert die Polizei den jährlichen Gesetzesbruch. Manche US-Universitäten versuchen jedoch standhaft und jedes Jahr aufs Neue, per Massen-Emails ihre Studierenden davon abzuhalten, den guten Ruf der Uni aufs Spiel zu setzen. Bisher stets erfolglos. Das Massen-Smoke-in genießt längst Kultstatus.

Der Beginn von "420" als Code fürs Kiffen

Die glaubhafteste Theorie und von Steven Hager, dem Herausgeber des US-Magazins "High Times", bestätigte Version erzählt die Geschichte von fünf Freunden aus Santa Cruz, die sich bis heute nur "Die Waldos" nennen und ihre wahren Namen nicht preisgeben möchten. Sie benutzten an ihrer High School "4/20" als Codewort für ihr liebstes Hobby, um auch unter der Fittiche der restriktiven Lehrerschaft über Cannabis reden zu können.

"Die Waldos" versammeln sich an jedem Tag nach Schulschluss um genau 16.20 Uhr an der Statue des französischen Mikrobiologen Louis Pasteur, um gemeinschaftlich zu kiffen, woraufhin sich der Code in den Folgejahren erst in der Gegend und dann viral verbreitet haben soll. Steven Hager hat diese Version nach jahrelanger Recherche bestätigt. Der muss es schließlich wissen, denn sein Magazin "High Times" ist das inoffizielle Sprachrohr aller Cannabis-Anhänger.

Warum steht in "Lost in Translation" die Uhr immer auf 4.20?

Allerdings gibt es noch viele andere Ansätze, die regelmäßig Diskussionen und Zwist im Hippie-Trommelkreis entfachen. Demnach soll die Zahl ein interner Code der kalifornischen Polizei für Marihuana-Missbrauch sein. Der verrückte Hutmacher, Vorbild und insgeheimer Guru vieler Grasfreunde, trägt in Disneys Verfilmung von "Alice im Wunderland" die Nummer 420 auf seinem Hut. Sehr verdächtig.

Und warum stehen in Hollywood-Filmen wie "Lost in Translation" die Uhren immer auf 20 nach vier? Kann es wirklich nur ein Zufall sein, dass der inzwischen verabschiedete Gesetzesentwurf in Kalifornien, der den medizinischen Gebrauch von Marihuana zulässt, die Nummer 420 trägt? Sind im Laufe der Geschichte am 20. April nicht schon die seltsamsten Dinge passiert?

Milonair und Mosh36 teilten gestern pünktlich einen Tag zu früh ihr Video zu "Knolle Für Knolle" mit anderen Gras-Liebhabern. Zwar ohne politische Statements, dafür mit um so mehr Liebe für das Grün.

US-Rapper Curren$y, bekennender Liebhaber des grünen Goldes, widmet dem Feiertag gar ein eigenes Projekt namens "Bourbon Street Secrets", eine Platte, die an 4/20 erscheint und dem auch der Song "Grand Theft Auto" entspringt.

In Deutschland dämpft allerdings das historische Datum die Freude auf den Kiffer-Tag. Schließlich ist der "Führergeburtstag" eher für braune Aufmärsche und die dazugehörigen Gegendemos bekannt. Hatten in Berlin vor einem Jahr noch ein paar Aktive im Görlitzer Park Rauchzeichen gesetzt, findet in diesem Jahr lediglich in Hannover ein offizielles "420 Smoke-in" zum Welt-Cannabistag statt.

Die meisten Kiffer sind wohl lieber vorsichtig, denn der eigentlich nicht strafbare Konsum setzt auch den Besitz voraus, der nach wie vor auch bei geringen Mengen zum Eigenbedarf unter Strafe steht und von den Ordnungsbehörden geahndet wird.

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