Die Eidgenössisch Demokratische Union (EDU) geht in die Vollen und reichte heute mit über 49.000 Unterschriften eine Petition gegen DJ Bobos Schweizer Grand Prix-Beitrag beim Bundesrat ein.

Bern (laut) - Vergangene Woche waren es noch 28.000 Unterschriften, nun sind es knapp 50.000 geworden: Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) reichte heute beim Schweizer Bundesrat eine Petition gegen DJ Bobos Schweizer Grand Prix-Beitrag "Vampires Are Alive" ein (laut.de berichtete). Vertreter der Organisation fordern die Absetzung des Songs, da das Lied religiöse Gefühle verletze und in Zeilen wie "Verkaufe deine Seele" oder "Freue dich auf den Weg vom Himmel zur Hölle" eine Verniedlichung von Hölle und Teufel stattfinde.

Außerdem sei zu befürchten, der Liedtext manifestiere Gewalt und Drogenprobleme in der heutigen Gesellschaft. Bis zum jetzigen Zeitpunkt äußerte sich der Sänger zu keinem der Vorwürfe. Doch er hat eine große Lobby: seine Fans. Die melden sich nun in Form des "Komitee pro Bobo-Song" (KPB) lautstark zu Wort, meldet 20minuten.ch. In deren Petition heißt es: "Der European Song Contest wird immer mehr zu einem Tummelfeld von Politik und Religion. DJ Bobo wie auch Lordi sind keine Satanisten und gehören keiner ähnlichen Gruppierung an."

Auf den Grundlagen der Schweizer Bundesverfassung fordert die KPB vom Bundesrat die "Wahrung des öffentlichen Friedens" und will die EDU zudem auf Zahlung von 100.000 Franken (rund 62.000 Euro) pro Schweizer Eurovisionspunkt an eine gemeinnützige Kinder-Organisation in der Mongolei verpflichten.

Auf der Grundlage des spektakulären Wirbels, der den tanzfreudigen Gute Laune-Sänger sogar mit Satanismus-Vorwürfen konfrontierte, flatterte der harmlose Song "Vampires Are Alive" letzte Woche aus dem Stand auf den dritten Platz der schweizerischen Charts. Am 10. Mai muss DJ Bobo das Halbfinale in Helsinki überstehen, um zwei Tage darauf beim Finale des European Song Contest die Schweiz vertreten zu können.

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DJ Bobo

DJ Bobo,  | © Edel (Fotograf: ) DJ Bobo,  | © Edel (Fotograf: ) DJ Bobo,  | © Edel (Fotograf: ) DJ Bobo,  | © Edel (Fotograf: ) DJ Bobo,  | © Edel (Fotograf: )

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laut.de-Porträt DJ Bobo

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21 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Endlich ist der böööse Satanist Bobo zur Einsicht gekommen, was bin ich froh darüber. *hrhr* Ich wäre zu gerne einmal bei einer Sitzung der EDU dabei, um der fadenscheinigen Argumentation zu lauschen.
    Allerdings ist - rein marketingtechnisch - das Einlenken von DJ Bobo falsch. Mit dem bösen Image und der schier unglaublichen Präsenz in der Presse hätte er wohl auch die Underdog-Chancen à la Lordi haben können, aber naaaain... Jetzt wird er als langweiliger Schweizer abgekanzelt, ick bin ja mal jespannt...

  • Vor 17 Jahren

    *schluchz* Und ich hab mich heut morgen schon gefreut, dass mich gestern niemand in den April geschickt hat...

    Tja, erstens kommt es anders....

    :D

  • Vor 17 Jahren

    ...und zweitens als man denkt, denn:

    Oooooh, nein, ich hab mich dieses Jahr völlig zurecht gefreut, dass mich am 1. April niemand über den Tisch gezogen hat:

    http://www.20min.ch/community/stories/stor…
    (letzter Absatz des Artikels, jaaanz weid unten)

    Hell yeah, baby!!!