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Das fünfte Element


(Bild: Graphizzle Novizzle. Dankeschön!)

"Deutschrap hat ein Sexismusproblem", stellt Salwa Houmsi in der Juice zwar beileibe nichts Neues fest, führt die nervtötende Dummheit der stetig wiederkehrenden Diskussion ihrer "Saftig-" oder "Fickbarkeit", mit der sich Frauen in Deutschrap-Zusammenhängen am laufenden Band konfrontiert sehen, aber noch einmal gebündelt vor Augen. "Dass Männer sich in der Szene zusammentun und Frauen nach Oberflächlichkeiten bewerten, ist fast schon wie ein fünftes Element von Hip Hop", beklagt Visa Vie die Misere. Auch die Moderatoren-Kolleginnen Jule Wasabi und Shana Koch berichten von unangemessenen, herabwürdigenden, übergriffigen Kommentaren - und von der unendlichen Müdigkeit, in die sie uns treiben.

Es mag die Bübchen, die immer und immer wieder reflexartig die immer gleiche Scheiße absondern und sich dabei vermutlich noch originell, stark und - der beste Witz von allen! - ungeheuer maskulin vorkommen, überraschen, aber: Wir kennen das alles schon. Wir kennen es auswendig. Wir haben diesen ranzigen Mist schon Hunderte von Malen gelesen, und er wird in der ewigen Wiederholung keineswegs besser. "Also packt eure Pimmelchen wieder ein und lasst uns in Ruhe arbeiten", schließt Houmsi. "Danke." Ich schließ' mich an und geb' euch zudem noch diese Abhandlung von David Müller auf den Weg. Thema: "Was wir Männer tun können, um endlich zu verstehen, was Frauen im Alltag erleben". Ihr könntet damit anfangen, das zu lesen. Dankesehr.

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11 Kommentare mit 12 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    Die sexistischste Position unseres Jahrzehnts ist eigentlich die, dass es keinen Sexismus gegen Männer gebe. Da haben sich ein paar verquarzte Linksspinner erstmal schön eine Definition aus den Fingern gesogen, die zu ihrem eigenen Weltbild passt.
    Nach deren Auslegung können nur Männer sich sexistisch verhalten, da die ja die ganze Macht haben [:lol:]. Dass es aber auch Sexismus von Männern gegen Männer gibt, darauf kommt wohl keiner von denen.

    Jetzt Mal ohne übertriebenes Waffengelaber, falls ich die Zeit finde, suche ich auch gerne nachträglich noch die Quellen raus.
    Aber immer mehr Leute weltweit schämen sich dafür, sich selbst als Feminist[in] zu bezeichnen. Die Zahlen sind in vielen Ländern in relativ kurzer Zeit massiv eingebrochen und ich kann das von Herzen nachvollziehen. Und das finde ich schlimm, weil so tatsächliche Probleme immer weniger Gehör finden.
    Dieses ständige Geseiere über Pseudosexismus, ohne sich Mal wirklich mit diesen Themen zu beschäftigen, kotzt weite Teile der Bevölkerung - und wie man lesen kann, auch der Userschaft - einfach nur noch an. Was wiederum zu Abstumpfung und unnötiger Verhärtung der Fronten führt.

  • Vor 6 Jahren

    „Gewalt hat keine Rasse und keine Klasse, keine Religion und keine Nationalität. Aber Gewalt hat ein Geschlecht."

    Dabei muß ich um den bekannt friedfertigen Umgang der Frauen mit anderen Frauen denken...es gab da mal eine Studie, in der nachgewiesen werden sollte, wo der ganze "HateSpeech" gegen Frauen eigentlich herkommt...tja, zu 80% kam der von...anderen Frauen. Und wer oft mit Frauen zusammenarbeiten muß, weiß auch, wie giftig-aggressiv die Damen aufeinander agieren. Das ständige gehetze gegen alle Frauen, die sich gerade nicht in Gesprächsreichweite befinen, ist dann auch sehr schwer zu übersehen- selbst meine eigene Frau habe ich schon 2 Stunden lang nonstop über Kollegen lästern hören...also, Friedfertigkeit, Toleranz und was es sonst noch so gibt hat im tatsächlichen Umgang der Damen untereinander schonmal einen extrem geringen Stellenwert. Friedfertigkeit bei Frauen...das beschränkt sich darauf, nur über Leute zu hetzen, die gerade nicht da sind. Die Meisten Frauen sind aus den Vorständen wieder rausgeflogen, weil sie es nicht lassen konnten, ihre lächerlichen Kleinkriege öffentlich weiterzuführen, nachdem sie selber in eine Machtposition gekommen sind. Ergo: es mangelt den Frauen schonmal generell an der Grundvoraussetzung für Gewaltfreiheit: sie können nichtmal untereinander fair und solidarisch sein. Die größten Feinde der Frauen sind die Frauen. Wie man sich unter diesen Umständen für das friedfertigere Geschlecht halten kann, ist mir ein rätsel. an aggressionspotential fehlt es nicht- nur an der Möglichkeit, das auszuleben. Eine Frauenherrschaft wäre keinen Deut friedlicher als eine Männerherrschaft.