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Warum so Hip Hop-feindlich?

Eine abgehalfterte Crew, die ich schon zopfig fand, als sie noch Meilensteine lieferte, leistet sich für ihr großes Comeback also noch nicht einmal einen Grafiker: Ja, so sparen schwäbische Hausfrauen. Kein Wunder, dass der Stern Deutschland generelle Hip Hop-Feindlichkeit attestiert.

"Hip Hop boomt in Deutschland", stellt Autor René-Pascal Weiß dort fest, behauptet jedoch zugleich: "findet im Mainstream aber kaum statt". Weiß belegt Hip Hops Bosstransformation zum mittlerweile drittstärksten Genre nach Rock und Pop mit Zahlen und konstatiert dann: "In den Mainstream-Medien ist von diesem Aufstieg aber wenig zu hören, zu sehen oder zu lesen. Im Radio läuft trotzdem eher Mark Forster oder Ed Sheeran. In Talkshows sind trotzdem eher Helene Fischer oder Andreas Bourani zu Gast. Die meisten Feuilleton-Print-Redaktionen schreiben trotzdem zum gefühlt 99. Mal über das neue Album von Metallica oder der Toten Hosen. Woran liegt das? Steht Rap beziehungsweise Deutschrap noch immer unter Generalverdacht?"

Fragen, die er dann von Fler beantworten lässt. Der beansprucht, wenig überraschend, im Zuge dessen wieder einmal die Definitionsmacht über das richtige und falsche Repräsentieren der "Werte von Hip Hop: Realness, Lifestyle und Straße" für sich. Höre ich auch schon zum gefühlt 99. Mal.

Immerhin verschafft das Wiederkäuen solcher gut durchgedroschener Phrasen dem Kollegen Brandl noch etwas Luft: Der hat sich nämlich freiwillig zum Beackern des Feldes "Flizzy" gemeldet, muss diesen Frondienst nun aber erst Ende März antreten. Wissen wir längst: Fler hat den Releasetermin großzügig nach hinten verlegt, "Flizzy" erscheint erst am 23. März. Ob es daran liegt, dass sein Urheber zu viel Zeit mit dem Geben von Interviews verplempert, ist nicht überliefert.

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