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"Bitte fick uns, empfindsamer Zauberjunge!"

Immer wieder und ausnehmend gern schmähe ich Linus Volkmann für seine herzerfrischende Unbelecktheit in Hip Hop-Fragen. Mit seinem Ausblick auf das Musikjahr 2017, den er bei Noisey veröffentlichte, dürfte er allerdings in mehrfacher Hinsicht richtig liegen. Okay, es geht unter anderem um Casper. Der ist ja längst mehr Indie als Rap - und fällt damit voll in den Volkmannschen Kompetenzbereich: "Wie sich Medien und Fans über das neue Album von Casper äußern werden, steht längst schon fest", weiß er. "'Meisterwerk!' 'Erfindet sich neu!' 'Bitte fick uns, empfindsamer Zauberjunge!'"

Genau das wird passieren - nur dass allen, die ob Caspers verschobenem Streich zweifellos die erwarteten blutigen Tränen weinen werden, vermutlich keine so wundervolle Formulierung wie "Bitte fick uns, empfindsamer Zauberjunge!" einfallen wird. (Fühlt euch gefälligst herausgefordert, jetzt.)

"Man selbst möchte dabei einfach den Kopf zwischen die eigenen Beine platzieren wie bei einem Flugzeugabsturz. Und wie bei jenem warten, bis es endlich vorbei ist. Also nicht die Platte, die dürfte sogar interessant sein, sondern viel eher dieser aufgeregt japsende Konsens drum herum. Dabei hadert der Künstler ja noch krass mit seiner Kunst, die ganze Maschinerie rund um den sexy Ostwestfalen mit dem gebärfreudigen Becken musste letztes Jahr trotz weitgediehener Tourplanung noch mal gestoppt werden. Grund: Album nicht fertig. Rührend, dass er sich nicht auf das ohnehin unvermeidlich affirmative Wohlwollen verlassen möchte - und sogar an einer Platte bastelt, die ihm wirklich wichtig ist. Superstar 2017 - mit Ansage und Selbstzweifel. Lang lebe der Tod - und dessen voraussichtliches Erscheinungsdatum am 23. Juni diesen Jahres."

Wettet jemand dagegen? Ich nicht. Handkuss, Kollege! Trotzdem heißt es "dieses Jahres".

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