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Die Außergewöhnlichen: The Shaggs

The Shaggs waren das geborene Internetphänomen. Hätte es 1967 YouTube geben, die Klickzahlen ihrer Auftritte wären explodiert. Frank Zappa bezeichnete sie als "besser als die Beatles", Kurt Cobain zählte ihren Longplayer "Philosophy Of The World" zu seinen Lieblingsalben. Dabei ist das Werk eine Herausforderung, die man nur schwer am Stück genießen kann.

Von ihrem Vater Austin angetrieben, gegen den Michael Vater Joe Jackson wie ein netter Kerl wirkt, spielen die drei Schwestern Dorothy "Dot", Betty und Helen Wiggin herrlich aneinander vorbei. Manchmal kann man sich nicht einmal sicher sein, ob sie dasselbe Lied spielen. Das Resultat ist befremdlicher, dilettantisch gespielter Pop, der seiner Zeit trotzdem voraus war.

Die Rolling Stone Autorin Debra Rae Cohen bezeichnete "Philosophy Of The World" als "das perfekte mentale Gegenmittel für Depressionen aller Art", ihr Kollege Chris Connelly meinte, dass ihres "ohne Übertreibung das schlechteste Album sein könnte, das je aufgenommen wurde". Einflüsse und Versatzstücke schafften es später in den Indie-Rock und in die Riot Grrrl-Szene. Bei Sonic Youth finden sich beispielsweise deutliche Spuren wieder. The Shaggs bleiben eines der größten ungelösten Rätsel der Musikgeschichte.

Album-Tipp: "Philosophy Of The World"

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