Seite 30 von 31

1: Kate Bush

Zuhause in Großbritannien hielt man die Diseuse mit der hohen Stimme für einen Novelty-Act, sortierte den verhuschten Pianofolk ihres Debüts "Wuthering Heights" (übrigens der erste von einer Frau geschriebene Nummer-eins-Erfolg in England überhaupt) vorschnell als One-Hit-Wonder ein. Was für ein krachender Irrtum der männlich dominierten Chef-Etagen von Musik-Magazinen, PR-Agenturen und Plattenlabels.

In Deutschland ging man die Sache ernsthafter an. Hier lud ein gewisser Alfred Biolek die damals 19-jährige Kate Bush zur ersten Ausgabe seiner Show "Bio's Bahnhof" ein und sorgte so, am 9. Februar 1978, für ihren ersten TV-Auftritt überhaupt. Der Auftakt zu einer ebenso einzigartigen wie eigenwilligen Karriere.

Es folgten Hits. "Babooshka" war wild und ein bisschen irre. Zu "Running Up That Hill" vom Jahrhundertalbum "Hounds Of Love" tanzt man heute noch gerne in der 80s-Gedächtnis-Disko. Romantisch, intim lag sich Kate Bush für "Don't Give Up" mit Peter Gabriel in den Armen. Die Ballade hielt sich 1986 ziemlich lange in den UK-Charts.

Auch wenn die musikalische Soundmaschine mittlerweile ein wenig verstaubt anmutet, bleiben Stimme und Coolness kleben. Manchem gilt Kate Bush als die weibliche David Bowie: ein Chamäleon mit unentwegt wechselnden Outfits und musikalischen Ausflügen. Seit den 70er Jahren beeinflusst die britische Künstlerin mit ihrem breitgefächerten Pop-Rock-Repertoire viele Musikerinnen und begeistert vor allem mit ihrem unglaublichen Stimmvolumen.

1993 zieht sie sich aus dem Musikgeschäft zurück. Das Comeback erfolgt im Jahr 2005 mit dem Album "Aerial", 2011 kommt das Überwerk "50 Words For Snow" hinterher. Im Herbst 2014 kehrte die Sängerin auf die Bühne zurück: Die Tickets für ihre 22 (!) Konzerte in London waren in einer guten Viertelstunde ausverkauft.

Album-Tipp: "Hounds Of Love"

Seite 30 von 31

Weiterlesen

1 Kommentar