Zwei amerikanische Studenten verklagen die Produktionsfirmen 20th Century Fox und One America Productions, weil Sacha Baron Cohen sie absichtlich mit Alkohol gefügig gemacht habe.

Los Angeles (tim) - Sacha Baron Cohen soll zwei Studenten mit Alkohol gefügig gemacht haben, um ihnen brisante Aussagen für seinen Film "Borat" zu entlocken. Im Film spielt sich die Geschichte folgendermaßen ab: Borat wurde per Anhalter von Studenten in einem Wohnwagen mitgenommen und betrank sich mit ihnen. Während der Autofahrt, bei der alle gemeinsam Pamela Andersons und Tommy Lees Sexvideo anschauten, entlockte Borat den beiden rassistische und sexistische Aussagen. So forderten die Studenten die Wiedereinführung der Sklaverei und bezeichneten alle osteuropäischen Frauen als Prostituierte, die nicht viel Respekt verdienen würden.

Nun klagen diese Studenten laut einem Bericht des "TMZ" vor einem Gericht in Los Angeles, dass sie vom Filmteam gecastet und in einer Kneipe absichtlich mit Alkohol gefügig gemacht wurden, um dann eine Einverständniserklärung zu unterschreiben. Außerdem sei ihnen versichert worden, dass der Film nicht in den USA gezeigt werde, heißt es in der Klage gegen 20th Century Fox.

Die namentlich nicht genannten Kläger fordern ein Schmerzensgeld in unbekannter Höhe, weil sie durch ihre Bloßstellung "Erniedrigung, seelische Schmerzen, emotionale und körperliche Qualen" erlitten hätten. Nun, das würde einem vielleicht auch so gehen, wenn man sich für ein Taschengeld von 200 Dollar vor einem Millionenpublikum zum Deppen macht. "Borat" kam letzten Donnerstag in die Kinos und stieg sofort sowohl in Deutschland als auch in den USA gleich auf Platz eins der Kino-Charts ein.

In Russland hingegen soll "Borat" nicht zu sehen sein, da die russische Regierung keine Vorführ-Lizenz erteilte. "Der Film kann die Gefühle verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen verletzen", so ein Sprecher der Regierung zur BBC.

In Kasachstan selbst ist die Satire zwar nicht verboten wurden, jedoch zeigte sich bisher keine einzige Verleihfirma an dem Film interessiert. Das Land lud Cohen in der Zwischenzeit offiziell zu einem Besuch ein, damit er sich vor Ort ein Bild machen und seine Irrtümer über "sein" Heimatland korrigieren könne. Zudem will die kasachische Regierung, allen voran Präsident Nursultan Nasarbajew, einen Gegenfilm drehen, in dem die Vorzüge Kasachstans herausgestellt werden, um den von Borat angerichteten Imageschaden wieder zu beheben.

Das Internetlexikon Wikipedia musste auf seiner deutschen und englischen Ausgabe die Änderungsfunktion sperren lassen, da Witzbolde Borat zum Präsident von Kasachstan gemacht hatten. Zudem wurde der Text der kasachischen Nationalhymne geändert und die falsche Information verbreitet, dass Frauen in Kasachstan (erst) seit 1978 auch Busse benutzen dürften.

Eine weitere Klage droht vom "echten" Borat - Mahir Cagri. Der Türke behauptet, das Vorbild der Filmfigur zu sein. Angeblich plant Cagri einen eigenen Film, in dem er seinen wahren Charakter zeigen möchte, da er sich von Borat kopiert und schlecht imitiert sieht. Sätze wie "My profession jurnalist", "I like Sex and I like to take foto-camera (amimals, towns, nice nude models and peoples)" oder "Who is want to come TURKEY I can invitate ... she can stay my home", mit denen Cagri auf seiner Homepage nach weiblichen Bekanntschaften sucht, sowie die Art und Weise, wie sich Magri gibt und kleidet, lassen auf eine Imitation von Cohen schließen. Dieser insistiert jedoch darauf, dass er die Figur nach einem Arzt entwickelte, den er in Russland getroffen habe.

Weiterlesen

laut.de-Porträt Sacha Baron Cohen

"Is it 'cos I is black?", "Boyakasha", "Big up ya self!", "Respect!" und "Staines Massive". Wer bei diesen Aussagen gleich weiß, von wem die Rede ist, …

Zum Kinostart Borat über Madonna, McCartney und Pam

Am Montag Abend feierte der Kinofilm "Borat" Weltpremiere in Hollywood. Pünktlich zum Start des neuen Films, der ab dem 2. November auch bei uns zu sehen sein wird, gab der kasachische Journalist der englischen Sun ein nicht ganz ernst gemeintes Interview.

Noch keine Kommentare