Big Star: Kultfigur Alex Chilton mit 59 gestorben

Der Songwriter der Memphis-Band Big Star erlag mit 59 Jahren einem Herzinfarkt. Er beeinflusste Bands wie R.E.M., Wilco und Jeff Buckley.

Memphis (msd) - Alex Chilton ist gestern im Alter von 59 Jahren gestorben. Der amerikanische Sänger, Songwriter und Gitarrist starb in einem Krankenhaus in New Orleans an einem Herzinfarkt. Chiltons langjähriger Freund und Produzent John Fry sagte, dass der Tod "plötzlich und unerwartet" kam.

Seine größten Erfolge feierte Chilton als Jugendlicher Ende der 60er Jahre mit seiner ersten Band Box Tops. Mit "The Letter" spielte die Band ihren verkaufsstärksten Song ein.

Großer Einfluss, geringe Erfolge

Berühmt wurde Chilton aber aufgrund seiner Folgeband Big Star, der Anfang der 70er Jahre jedoch kein kommerzieller Erfolg vergönnt war. Heute gelten die drei Studioalben der Gruppe als wegweisend.

Ihre Mischung aus Indie Pop und Southern Soul fand seinerzeit zwar kein Publikum, inspirierte aber zahlreiche spätere Musiker-Generationen, darunter R.E.M., Wilco und Jeff Buckley. Auch Beck und Garbage coverten Songs des Musikers.

"Children by the millions sing for Alex Chilton"

Paul Westerberg schrieb mit den Replacements 1987 als Hommage an die Kultfigur den Song "Alex Chilton". Darin heißt es: "Children by the millions sing for Alex Chilton when he comes 'round / They sing 'I'm in love, what's that song? / I'm in love with that song.'"

Anfang der Neunziger formierten sich Big Star wieder für sporadische Auftritte. Erst kürzlich erschien ihr Werk in schön aufgemachten Wiederveröffentlichungen.

Reunion-Auftritt in Texas

Am kommenden Samstag sollten Big Star auf der texanischen Branchenmesse South By Southwest (SXSW) auftreten, die auch ein Panel zum Einfluss der Gruppe auf die Musikgeschichte anbietet. Ob Chiltons Bandkollegen nach der Tragödie nach Austin anreisen werden, ist derzeit nicht bekannt.