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Heinz Strunk "Der Goldene Handschuh"

Nö, "Der goldene Handschuh" ist eigentlich kein Musikbuch, überhaupt keins. Ist uns aber wumpe, denn: Heinz Strunk hat es geschrieben. Wer sich mit den literarischen Ergüssen dieses Mannes schon einmal befasst hat, weiß um seinen Hang zum Drastischen. Sein aktueller Roman setzt da trotzdem noch ordentlich einen drauf: Diesmal wird es richtig eklig. Geht ja kaum anders, wenn jemand sehr plastisch (und entsprechend widerlich) aus dem Leben des Frauenmörders Fritz Honka erzählt.

Strunk führt seine Leser zurück ins Hamburg der Siebziger, und dort in eine Spelunke mit dem euphemistischen Namen "Zum Goldenen Handschuh", einem Sammelbecken für die Abgehalftertsten unter den Abgehalfterten. Diese traurigen Gestalten zeichnet Strunk so detailgetreu, dass man es fast schon wieder liebevoll nennen muss. Es geht um Suff, Sex und Sadismus, um Einsamkeit und ums Krepieren. Schön ist das nicht, aber so ist das Leben manchmal eben auch nicht.

Heinz Strunk, "Der goldene Handschuh", Rowohlt, 256 Seiten, 19,95 Euro. Wertung: 4/5.

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