Die Wir Sind Helden-Frontfrau macht nun doch Werbung für das Boulevardblatt. Natürlich unfreiwillig - und in der taz.

Berlin (dtm) - Ihre Meinung zur BILD wollte Judith Holofernes bekanntermaßen nicht für Werbungzwecke missbrauchen lassen. Genau das versuchte das Boulevardblatt gestern trotzdem: Das Blatt schaltete in der taz eine komplette Anzeigenseite unter der Überschrift "Ihre Meinung zu BILD, Judith Holofernes?".

Die komplette Absage der Wir Sind Helden-Frontfrau wird darin abgedruckt. Schließlich bedankt sich die Boulevard-Zeitung bei Holofernes noch "für ihre ehrliche und unentgeltliche Meinung".

"Zahnlose Dominanzgebärde"

Im Interview mit der taz reagierte die Sängerin gelassen. "Ich schätze, die werden – wie auch ich – die vielen Antworten und Kommentare im Netz gelesen und gemerkt haben: Okay, da ist ein Großteil der Leute einfach entzückt. Nur ein paar wenige fürchten, die BILD könnte letztlich alles zu ihren Gunsten drehen – und diese Anzeige ist der Versuch, diese Annahme zu unterstreichen. Eine ziemlich zahnlose Dominanzgebärde."

Sie werde sich nicht juristisch gegen diese Anzeige wehren, denn sie sehe nicht ein, sich darauf einzulassen. Die Anzeige sei "ein ziemlich lahmer Versuch, ein Rückspiel zu erzwingen" und "das Berechenbarste, was sie machen konnten".

Empörte taz-Leser

Die Anzeige rief vor allem große Empörung bei taz-Lesern hervor, die nicht verstehen konnten, warum die Zeitung Werbung für BILD macht. Die Zeitung wehrt sich mit einem recht pragmatischen - und auch erwartbaren - Argument: "Laut unserer Anzeigenpreisliste kostet eine ganzseitige, vierfarbe Anzeige unter der Woche 12.555 Euro. Das sind schon ein paar Monatsgehälter für einen taz-Mitarbeiter."

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laut.de-Porträt Wir Sind Helden

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27 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Der lautuser wieder gefangen in seinem Queerbeet-Sumpf...schlimm das!

  • Vor 13 Jahren

    Holofernes hat im Grunde doch nur so reagiert, wie so ziemlich jeder Mensch reagieren würde, der bis 5 zählen kann. Prominente, die mit der BILD-"Zeitung" Erfahrungen machen mussten und nicht zu 100% hinter dem Käseblatt standen, wurden in den folgenden Wochen und Monaten in Grund und Boden bepöbelt. Die BILD ist widerlich, da muss man keine Worte mehr zu verlieren.
    Die Absage öffentlich zu machen, war so ziemlich ihre einzige Möglichkeit, von den Vollidioten von Lesern auch anderweitig wahrgenommen zu werden. Man sehe sich dazu auch mal die Geschichten von Charlotte Roche etc. an, alles bestens dokumentiert unter www.bildblog.de

    Die Seite ist sowieso sehr lesenswert, immerhin schreiben von der Süddeutschen bis zu FAZ alle Zeitungen vom Boulevardblatt ab. Wer taz-Schelte betreiben möchte: Die taz hat nicht einmal einen Artikel unrecherchiert übernommen und ist eine der letzten unabhängig finanzierten Zeitungen. Ich sage jetzt nichts über den Inhalt. Der Hass auf Medien ist bei anderen Blättern allerdings viel besser aufgehoben.

  • Vor 13 Jahren

    der selbstgerechte "protest" macht die scheißmusik aber auch nich besser....aber hauptsache sie reibt nochmal allen unter die nase, dass sie doch bitteschön studiert hat!^^ netter versuch frau holofernes