laut.de-Kritik

Die großen Zeiten von Metal Church sind Vergangenheit.

Review von

Jetzt kommt's drauf an. Zumindest, was mich angeht, müssen Metal Church mit "A Light In The Darkness" ihre Existenzberechtigung erst mal unter Beweis stellen. Mit so einer enttäuschenden Vorstellung wie "The Weight Of The World" vor zwei Jahren brauchen sie 2006 jedenfalls nicht mehr ankommen.

Okay, so vernichtend, wie ich in der letzten Review noch über Sänger Ronnie Munroe hergezogen bin, würde ich auf dem aktuellen Album nicht mehr urteilen. Jedoch steht inzwischen außer Frage, dass sich Kurt Vanderhoof (mittlerweile das einzige, verbliebene Originalmitglied) bei seiner Sängersuche deutlich an David Wayne orientiert hat. Das ist an sich schon in Ordnung, jedoch bleibt Mike Howe wohl der beste Metal Church-Frontmann.

Doch genug davon, kommen wir zu den aktuellen Songs. Mit dem Titeltrack legen der Wanderhuf und Co. einen gelungenen Einstand hin und auch Sänger Munroe macht eine wesentlich bessere Figur. Musikalisch kann man auch dem folgenden "Beyond All Reason" nichts vorwerfen, auch wenn Metal Church schon spannendere Songs geschrieben haben. "Mirror Of Lies" klingt ein wenig wie 'ne schnelle Saxon-Nummer, wozu auch durchaus unser Ronnie seinen Teil beiträgt, erinnert er doch hin und wieder deutlich an Biff Byford.

Doch auch an anderen Stellen offenbart sich immer wieder die Vorliebe von Songwriter Kurt für die Bands der NWOBHM. So machen die doppelläufigen Gitarren im recht guten, zehnminütigen "Temples Of The Sea" oder "Son Of The Sun" keinen Hehl daraus, dass hier Thin Lizzy Pate standen.

Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt, der Traditionalisten erfreuen, manch anderen abschrecken, und mich etwas enttäuschen wird. Das Album klingt bis auf wenige Ausnahmen sehr altbacken und traditionell, auch wenn immer wieder tolle Melodien wie im balladesken "The Believer" auftauchen. In den 80ern/90ern hätte mich das vielleicht noch beeindruckt, heute eher nicht mehr.

"Pill For The Kill" oder das zügige, bereits erwähnte "Son Of The Sun" hätten auch auf "The Dark" eine recht gute Figur gemacht. "More Than Your Master" und auch "Blinded By Life" sind auch keine schlechten Songs, allerdings stinkt die Neueinspielung von "Watch The Children Pray" gegenüber dem Original einfach ab. Sorry, aber selbst wenn das eine Hommage an den verstorbenen David Wayne sein soll, der Nummer fehlt das gewisse Etwas.

Zumindest in meinen Augen haben sich Metal Church zwar in einem gewissen Rahmen rehabilitiert, nehmen aber lange nicht mehr den Stellenwert ein, den sie einst innehatten. Alteingesesse Fans können wohl blind zugreifen, alle anderen sollten erst mal gut reinhören.

Trackliste

  1. 1. A Light In The Dark
  2. 2. Beyond All Reason
  3. 3. Mirror Of Lies
  4. 4. Disappear
  5. 5. The Believer
  6. 6. Temples Of The Sea
  7. 7. Pill For The Kill
  8. 8. Son Of The Son
  9. 9. More Than Your Master
  10. 10. Blinded By Life
  11. 11. Watch The Children Pray 2006 (Bonustrack)

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