laut.de-Kritik

Clubs auf der ganzen Welt wollen diese Frau ...

Review von

Magda hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Vor zwei Jahren noch beinahe unbekannt, stehen heute Clubs auf der ganzen Welt Schlange, um die einzige Frau von Richie Hawtins Minus-Crew zu buchen. Warum ein Liveauftritt von Magda ein Ereignis ist, das man nicht so schnell vergessen wird, zeigt jetzt auch ihre erste Mix-CD "She's A Dancing Machine".

Konsequent tanzbar und zugleich musikalisch anspruchsvoll ist das Album, auf dem die Abgrenzungen zwischen DJ und Produzent keine Gültigkeit mehr besitzen. Der Grund dafür ist in der Technik zu finden.

Längst schon ist es für DJs möglich, ohne die traditionellen Tonträger aus Vinyl ein Set zu gestalten. Final Scratch heißt die Bedienoberfläche, die es ermöglicht, digitale Musikdateien wie Schallplatten zu mixen.

Magda geht jedoch noch einen Schritt weiter. Sie nimmt die digitalen Musikdateien und bearbeitet sie, macht ihre eigenen Remixe, so genannte Edits. Die Software Ableton Live erlaubt derlei Manipulationen in Echtzeit während des Auftritts im Club.

"She's A Dancing Machine" ist eine Huldigung dieser beiden Technologien über Albumlänge. In diesem Punkt zeigt sich Magda als gelehrige Schülerin ihres Meisters. Der hatte mit "DE9 - Transitions" vor kurzem ebenfalls ein Mix-Album veröffentlicht, das die herkömmliche Rolle des DJ einer Neudefinition unterzieht. Magda führt diesen Ansatz fort. Für ihren Mix verwendet sie insgesamt 72 Tracks, die sie sich passend macht.

Manche erklingen beinahe über die volle Spielzeit, andere nur in Auszügen. Wieder andere Fragmente werden zu ganz neuen Tracks verbunden. Mühelos schlüpft Magda mal in die Rolle der DJane, die die einzelnen Tracks mixt, mal in die Rolle der Produzentin, die sich einzelne Takte herausgreift und sie in einen neuen Zusammenhang stellt. Trotz der detailversessenen Arbeitsweise verliert Magda jedoch nie die Tanzfläche aus dem Blick.

"She's A Dancing Machine" überzeugt eben nicht nur mit technologischem Fortschritt, sondern auch mit seinen attraktiven Grooves. Für die sind in erster Linie Minus-Künstler wie Troy Pierce, Marc Houle, Heartthrob, Niederflur oder Plastikman zuständig. Daneben erklingen aber auch Tracks von Der Dritte Raum, Onur Ozer, DJ Koze, Ricardo Villalobos oder Donnacha Costello.

Eine geschmackssichere Auswahl, die man in den folgenden Monaten auch live zu hören bekommen wird.

Trackliste

  1. 1. Duoteque - Lola
  2. 2. Magda - Black Leather Wonder
  3. 3. Ricardo Villalobos - Adgam
  4. 4. JPLS - Twilite 4
  5. 5. Ivo Deutschmann - Spectrometer
  6. 6. Vivianne Projects - Strangers With Canada
  7. 7. Bruno Pronsato - Wuorinen
  8. 8. Lordy - The Watchtower (Steve Kotey Kosmik Dub)
  9. 9. Tractile - The Lost Beach
  10. 10. Marc Houle - Chuck Gaydicaca
  11. 11. Louderbach - Grace (Anxiety)
  12. 12. Robert Babicz - Battlestar
  13. 13. Niederflur - Drehbrücke
  14. 14. Matt John - i.o.
  15. 15. Marc Houle - Suces Mes Graines
  16. 16. Tractile - Time Vandal
  17. 17. Metro Area - Honey Circuit
  18. 18. Troy Pierce - Dark Pearl
  19. 19. Ryan Crosson - Artists Have Bad Haircuts
  20. 20. Magda - Oblivicleas
  21. 21. The Persuader - Central Bron
  22. 22. Marc Houle - Analog Road
  23. 23. Run Stop Restore - Speeder 64
  24. 24. JPLS - Z Program (Mark Henning Remix)
  25. 25. Louderbach - Reflected
  26. 26. Marc Houle - Boat
  27. 27. Marc Houle - Black Jack 13
  28. 28. Konrad Black - Coma Couch Surfing
  29. 29. JPLS - Red 20
  30. 30. Plastikman - Slow Poke (Twilight Zone Edit)
  31. 31. Magda - Doctor Secret Tooth
  32. 32. Larry Heard - Amnesia
  33. 33. Troy Pierce - 25 Bitches (Berg Nixon’s Zig Zag Mix)
  34. 34. Donnacha Costello - Rusty Sticks
  35. 35. Glimpse - Bodyslip Julia
  36. 36. Marc Houle - Stacks And Stacks
  37. 37. Marc Houle - Edamame
  38. 38. Slacknoise - Discover The Active Crash Hiss
  39. 39. Niederflur - Kalk-Kapelle
  40. 40. Marc Houle - Drumathon
  41. 41. Tractile - Poisoned With Words
  42. 42. Pantytec - Maybe
  43. 43. Niederflur - Porz-Wahn
  44. 44. Bruno Pronsato - Open Your Eyes
  45. 45. Gaiser - Breathe Here
  46. 46. Vivianne Projects - Chicken Bone Charm Bracelet
  47. 47. Der Dritte Raum - Krank
  48. 48. Bruno Pronsato - My Little Pony
  49. 49. Marc Houle - Thirds In Trees
  50. 50. Dinky - Home On A Sunday
  51. 51. Marc Houle - Raking It
  52. 52. Portion Control - Elektrotechnik
  53. 53. i.a. Bericochea - R2
  54. 54. Ryan Crosson - Gotham Road
  55. 55. Onur Ozer - Lotus
  56. 56. From Within - Lost
  57. 57. Phage and Daniel Dreier - Beeswax
  58. 58. Plastikman - Ekko
  59. 59. Tractile - Warning Light
  60. 60. Plastikman - 72
  61. 61. Tractile - Ardorant
  62. 62. Slacknoise - She's A Dancing Machine
  63. 63. Tractile - Paper Tiger
  64. 64. Magda - Staring Contest (Unreleased Version)
  65. 65. Damian Schwartz - RyF2
  66. 66. Marc Houle - Avon
  67. 67. From Within - Snake Charmer
  68. 68. Heartthrob - Lunar Park
  69. 69. Bruno Pronsato - The River
  70. 70. DJ Koze - Dangernugget
  71. 71. Disco D - Beat It

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