laut.de-Kritik

Der Gothic Rock der Wolfsfreunde erinnert an HIM.

Review von

Rock und Metal sind nicht unbedingt die Exportschlager im benachbarten Frankreich. Auch was Gothic Rock-Formationen angeht, müsste ich länger überlegen, bis mir eine brauchbare Kombo aus dem Land der Trikolore einfällt.

Dass sich mit Lycosia schon seit Ende der 90er eine recht interessante Band im französischen Untergrund herum treibt, war mir bis dato unbekannt. Das Quartett legt nun mit dem dritten, selbstbetitelten Album ein ganz nettes Stück Gothic Rock vor. Für manch einen mögen die Gitarren zu sehr nach Plastik-Pop klingen (vor allem bei "Velveteen Kiss"), aber wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man zügigeren Songs wie "Travelling Through Our Love" oder "Ice Queen Baby" einiges abgewinnen.

Auch wenn sich der größte Teil der Songs auf "Lycosia" eher im Midtempo-Bereich abspielt, gibt es einige interessante Stücke zu belauschen. So ist zum Beispiel "Rise Up" ein sehr guter Einstieg, der so etwas wie eine Verbindung aus HIM und den Smashing Pumpkins darstellt. Die Stimmung der Musik erinnert dabei an die Finnen, die Stimme von Christi Scythe immer wieder an Billy Corgan. "Scythia" ist das härteste Stück auf dem Album und zeigt recht deutlich die schwarzmetallische Vergangenheit der Band auf, während "Elegy" sehr experimentell rüber kommt und dabei mit sphärischer Elektronik spielt.

Da mir die bisherigen CDs von Lycosia unbekannt sind, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die musikalische Entwicklung sich langsam stabilisiert, oder ob die Suche nach der eigenen Identität noch andauert. Mit dem nächsten Album könnte diese schon erreicht sein.

Trackliste

  1. 1. Rise Up
  2. 2. Velveteen Kiss
  3. 3. Cold Summer
  4. 4. Travelling Through Our Love
  5. 5. Altai
  6. 6. Trade In Your Hate
  7. 7. Glitter 4 Tears
  8. 8. Scythia
  9. 9. Elegy
  10. 10. Ice Queen Baby
  11. 11. Travelling Through Our Love (Wet Remix)
  12. 12. Elegy (Fat Mix)

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