laut.de-Kritik

Eigentlich machen die Finnen alles richtig ...

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Lullacry hätten die besten Voraussetzungen, um ordentlich durchzustarten. Aber so recht wollte das bei den Finnen schon mit "Crucify My Heart" nicht klappen. Ob der Durchbruch mit "Vol. 4" gelingt, bleibt ebenfalls fraglich.

Dabei machen sie eigentlich alles richtig. Musikalisch rocken sie recht souverän vor sich hin und mit Tanja haben sie nicht nur eine optisch ansprechende Verstärkung in der Band, sondern auch eine, die über eine gute Stimme verfügt. Trotzdem will der Funke nicht so recht überspringen. Woran liegt's denn nun?

Tja, auf den ersten Höreindruck rockt der Opener "Perfect Tonight" gut nach vorne weg. Doch die eintönigen Drums und die nicht nur ansatzweise schnulzigen Texte trüben diesen Eindruck schnell wieder. Auch wenn sie sich von der Optik her eher lasziv gibt, so scheint Fräulein Lainio lyrisch eher noch von der Fraktion zu sein, die beim Wort "ficken", kichern und leicht erröten.

"Love, Lust, Desire" entspringt so wohl der Phantasie der jungen Damenwelt, wenn gerade Johnny Depp über den Bildschirm flimmert. Das wird im Laufe des Albums auch nicht besser, ist aber für manch einen wohl nur bedingt von Belang. Wenn die Ballade "Heart Shaped Scars" musikalisch nur so vor sich hin schnulzt, dann wird's schon ärgerlich. Vielleicht sollte sich Tanja mit Helena Iren Michaelsen zusammen tun und Erfahrungen austauschen.

So schlimm gehen sie den Rest von "Vol. 4" zum Glück nicht mehr zur Sache ("King Of Pain" hat richtig gute Ansätze). Viel mehr konzentrieren sich Lullacry auf rockige Nummer mit deutlich Hitpotential. Macht man sich mal die Mühe, sich die Songs mit der Stimme eines Ville Valo vorzustellen, dann wird schnell klar, dass hier einige Absatzmöglichkeiten versteckt sind. Nur waren auch die letzten Sachen von HIM keine wirklich große musikalische Kunst.

Mit ihrem vierten Studioalbum biedern sich Lullacry dem Mainstream ziemlich an, was auch okay ist. Ob das letztendlich den erhofften, finanziellen Durchbruch bringt, bleibt allerdings abzuwarten.

Trackliste

  1. 1. Perfect Tonight
  2. 2. Love, Lust, Desire
  3. 3. Fire Within
  4. 4. Stranger In You
  5. 5. Heart Shaped Scars
  6. 6. Soul In Half
  7. 7. Killing Time
  8. 8. I Want You
  9. 9. King Of Pain
  10. 10. Zero

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