laut.de-Kritik

Hypnotisch pumpend und sirenenhaft melancholisch.

Review von

Den meisten dürfte der gebürtige Dresdner Alexander Gerlach aka Lexy wohl durch seine Zusammenarbeit mit K-Paul bekannt sein. Er hat aber darüber hinaus noch einige Spuren mehr im Sequenzer, etwa die Electro-Band Die Raketen oder sein DJ-Projekt Moenster. Vielseitigkeit ist Trumpf und hält die Sache am Leben.

Und so fabrizierte Lexy in den letzten Monaten nebenher noch ein Soloalbum mit zwölf charmanten Tracks. "Color Me Music" wartete im Vorfeld bereits mit einem vom Meister selbst auf japanisch vorgetragenen Youtube-Clip auf. Das Album legt nun die clubbige, deepe Seite des Mannes offen.

Ganz wollte Lexy trotz reduziertem Pop-Anteil dann aber auch nicht auf Vocals verzichten. Ono von DATA MC oder die Neuentdeckung Pyur, die bereits für Oliver Koletzki einen Track einsang, traten für ihn ans Mikofon. Pyurs Stimme trägt den Titeltrack "Color Me Music". Der hypnotisch pumpende Downbeat-Track und ihr sirenenhafter, melancholischer Gesang harmonieren wunderbar und fräsen sich in die Synapsen.

Selbstverantwortung ist für den Tausendsassa kein Fremdwort. Deshalb überlässt er die Gesangsparts nicht allein seinen Gästen. Beim hypnotischen "Love" oder der Tech-House Bombe "Wake Up" hört man seine Stimme.

Zwei Tracks dürften dem geneigten Techno-Freund schon hinlänglich bekannt sein, nämlich "Katzenbüro" und "Hyp Ist Not", beides Sure-Shots in den Tanzlokalen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. "Katzenbüro" auf der einen Seite ein düsteres Techno-Manifest, "Hyp Ist Not" dagegen süßlicher 90er Piano-House. Die Track-Arrangements sitzen, seine DJ und Producer-Tätigkeit hat Alexander gelehrt, wie man elektronische Sounds geschmackvoll kombiniert und Dramaturgie entstehen lässt.

Der bereits erwähnte Ono referiert auf "Work For Me" über die Vorzüge der Damenwelt und wie man mit ihnen "zusammenarbeiten" kann. Der erotisierte Text ist auf einen perkussiven Track gesetzt und macht R'n'B auch für Fans elektronischer Tanzmusik zumindest nachvollziehbar.

Ein Highlight stellt "Last Days" dar. "I don't wanna leave, I don't wanna go ..." Wer kennt dieses Gefühl am Ende eines guten Clubabends nicht? Ob als letzter Track im DJ-Set oder schlicht als sehnsüchtiger Poptechno, der Song ist in vielen Situationen denkbar. Wie das gesamte Album, das einen überraschend weiten Bogen durch die Welt der elektronischen Synästhesie spannt.

Trackliste

  1. 1. Color Me Music (Feat. Pyur)
  2. 2. Love
  3. 3. Work For Me (Feat. Ono)
  4. 4. Cast Your Fate
  5. 5. Looking For The Lost Time
  6. 6. Hyp Is Not (Feat. Narra & Janes)
  7. 7. Katzenbüro
  8. 8. Dancefloor
  9. 9. Sometimes (Feat. Narra & Dale)
  10. 10. Wake Up
  11. 11. Worried About You (Feat. Anna Rikje Rosenthal)
  12. 12. Last Day

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