laut.de-Kritik

Stilvariation? Slayer-Riffs müssen reichen.

Review von

Legion Of The Damned sind mit Sicherheit eine der auffälligsten Thrash-Bands jüngeren Datums (lässt man die Vorgeschichte mit Occult mal außer Acht), vor allem eine der fleißigsten. Abwechslungsreichtum gehörte bislang jedoch eher nicht zu ihren Stärken.

Nachdem die letzten Scheiben alle in den Stage One Studios unter der Regie von Andy Classen aufgenommen wurden, ging es für "Descent Into Chaos" dieses Mal zu Peter Tägtgren nach Schweden. Der mag für marginale Sound-Veränderungen gesorgt haben, am Songwriting hat sich hingegen kaum was geändert. Wer also eine gewisse Stilvariation erwartet, die über die üblichen Slayer-Riffs hinaus geht, dürfte eher enttäuscht werden.

Das klingt jetzt im Endeffekt erst einmal negativer als es tatsächlich ist, denn auch "Descent Into Chaos" ist ein waschechtes Thrash-Album. Auf den zehn neuen Songs findet sich alles, was man von den Holländern erwartet. Konkret: Die meisten Songs sind im Midtempo angesiedelt und sägen dort gewohnt brachial alles nieder. Ausbrüche in obere Geschwindigkeitslevels bieten "Holy Blood Holy War" und "Repossessed" zwar ebenfalls, doch ist das eher die Ausnahme.

Die erwähnte Nähe zu Slayer ist nach wie vor allgegenwärtig. Kritisch wird es allenfalls, wenn sich Gitarrist Richard Ebisch wie in "Lord Of The Flies" ein schön dämliches Quietsche-Solo aus den Griffeln zieht, wie es auch Curry King nicht sinnloser hinbekommen hätte. Was jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass die Songs ohne Umschweife in den Nacken und die Beine gehen.

Das macht "Descent Into Chaos" zwar zu keinem herausragenden Album, doch wer auf die Scheiben der Niederländer steht, dürfte sich kaum beschweren. Das entbehrliche Intro darf man allerdings getrost überspringen.

Trackliste

  1. 1. Descent Tnto Chaos
  2. 2. Night Of The Sabbath
  3. 3. War Is In My Blood
  4. 4. Shrapnel Rain
  5. 5. Holy Blood Holy War
  6. 6. Killzone
  7. 7. Lord Of The Flies
  8. 8. Desolation Empire
  9. 9. The Hand Of Darkness
  10. 10. Repossessed
  11. 11. Legion Of The Damned

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6 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Die hätten soundtechnisch wohl lieber bei Andy Classen bleiben sollen.
    Ich kann der Rezi eig voll zustimmen, alles wie gewohnt von den Herren aus den Niederlanden.

  • Vor 13 Jahren

    Leider wiederholt sich das jetzt schon und ich denke mir dann, warum sollte ich mir diese Platte holen, wenn es die ersten beiden preiswert gibt? Der Sound ist nicht so gut - ein Markenzeichen der vorigen Platten (zu viel Hall z.B.). Etliche Midtempo-Stampfer, obwohl die Band erst richtig gut wird, wenn es richtig lärmt. Das war schon der größte Kritikpunkt am letzten Werk und die Linie blieb man sich treu. Gerade so 3 Punkte von mir.

  • Vor 13 Jahren

    "...wenn sich Gitarrist Richard Ebisch wie in "Lord Of The Flies" ein schön dämliches Quietsche-Solo aus den Griffeln zieht, wie es auch Curry King nicht sinnloser hinbekommen hätte."

    Ich liebe diesen Satz :D

  • Vor 13 Jahren

    Genau genommen hat man ja nur 9 neue Songs. 'Legion of the Damned' war ja schon der Opener vom 2006er Malevolent Rapture.
    Natürlich ein richtiges Brett, aber zwingend notwendig war das nicht. Zumal mir das Original im Refrain besser gefällt.
    Mit War is in my Blood, Holy Blood Holy War, Killzone und Repossessed sind auch 4 echte Kracher drauf.
    Ansonsten bekommt man das, was man von LotD erwartet. Aber hey: Bei Motörhead und ACDC ist das doch auch so:)
    3 Punkte gehen in Ordnung. Zum bangen und pogen ist auf jeden Fall jeder Song geeignet.

    PS: Die Intros gehen mir mittlerweile echt auf die Eier. Jede zweite Scheibe langweilt inzwischen damit. Das will doch kein Schwein hören!
    Intros, Outros, Instrumentals, dummes Geschwätz oder irgendwelche undefinierbaren Geräusche gehören doch nicht auf ein reguläres Studio-Album

  • Vor 13 Jahren

    @ hibb
    dann wirst du diesen Satz vergöttern: "Aber wenn man nur ein sprechendes Sofa hinterm Mikro stehen hat, sollte man von Songs mit ausdrucksstarkem Gesang einfach die Finger lassen." Link: http://www.laut.de/Six-Feet-Under/Graveyar…

  • Vor 13 Jahren

    den kannte ich auch schon, der ist ebenso klasse :D
    aber nix gegen chris barnes, der hat das brachialste organ aller lebewesen. ich kenn keinen der fieser klingt!