laut.de-Kritik

Das Dortmunder Duo versucht den Spagat zwischen Rap, Reggae und Pop

Review von

Das Dortmunder Duo erscheint auf der musikalischen Landschaft mit "Koma Mobb für immer..." und versucht den Spagat zwischen den Rap, Rock, Reggae und einer ordentlichen Portion Pop.

Wobei wir auch schon bei dem Problem der Platte wären. Ich wüsste nicht, welche Zielgruppe sich so eine Scheibe aneignen sollte. Eigentlich eine ganz normale Crossover Geschichte, doch leben Crossover Bands wie Such a Surge, die Peppers oder Rage von guten Rock Elementen und ihrer Anti-Mainstream Haltung. Koma Mobb nicht, die Platte wirkt ohne Enthusiasmus produziert, ein Wischi-Waschi Sound, der ohne Herz gemacht ist. Schlimm wird es bei "Traute Berber", auf dem der spanischen Folklore Sound und der Refrain "...ha ha hier kommt der Berber" nicht unbedingt nötig gewesen wären. Der nächste Song "Ich und Du" verzichtet auf spanische Folklore und bekommt dafür einen kitschig orientalischen Sound verpasst. Nicht wirklich besser.

Allerdings muss man zur Verteidigung der beiden auch sagen, dass sie im Grunde gar nicht schlecht rappen können. Ein gewisser Flow ist ihnen nicht abzusprechen und die Stimmen der beiden Dormunder ergänzen sich auch ziemlich gut. Textlich gibt es aber nur wenig gute Tracks: "Hanf", eigentlich ganz nett, wird mit einem Reggae Abklatsch unterlegt, dazu ein kleines Stückchen Gitarre, noch ein ätzender Refrain und schon ist es wieder vorbei. "So ein Tag" ist der einzige Song, der ein bißchen rockt, das Gitarrenriff bringt Stimmung, aber dann ein beschissener Refrain und schon macht es keinen Spass mehr, das Lied zu hören.

Normalerweise verdient so eine Platte die Höchststrafe. Wegen der Qualität der Stimmen gibt es ganz knapp einen Balken extra.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Der Sound
  3. 3. Sag ja oder nein
  4. 4. Traute Berber
  5. 5. Ich und Du
  6. 6. Hanf
  7. 7. Heilige Stimme
  8. 8. Was ist mit Dir los?
  9. 9. So ein Tag
  10. 10. Lauf Bruder Lauf
  11. 11. Visionen des Todes
  12. 12. Nur Wir
  13. 13. Es lohnt sich nicht
  14. 14. Das Leben auf der Strasse
  15. 15. Koma Mobb für immer
  16. 16. 1999

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1 Kommentar

  • Vor 8 Monaten

    Man muss sich an die beiden gewöhnen.
    Ede Whiteman ist bis heute einer meiner Lieblings Künstler, viele seiner Texte haben mir in schweren Zeiten geholfen und auch die Art wie sie die Welt angehen ist halt mehr Untergrund/Straße.
    Kenne viele Menschen die sich mit der Musik identifizieren könnten.
    Für die breite Masse ist das nicht gemacht und anscheinend auch nicht für diesen Kritiker.