Porträt

laut.de-Biographie

Kianush

Der Männerrap der 2010er lässt oft viele Fragen offen: Sind das wirklich alles richtige Gangster? Ist das jugendgefährdend? Und hat die doofe Ex-Freundin dem Rap-Protagonisten jetzt eigentlich das Herz oder doch das Hirn herausgerissen?

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Münsters own Kianush beantwortet solche Fragen besorgter Außenstehender vorzugsweise paradox: Seit seinem Dienstantritt am Mic 2014 - da veröffentlicht er gemeinsam mit seinem Förderer PA Sports das Kollaborationsalbum "Desperadoz" - setzt Kianush Rashedi auf New School-Rap mit viel Trapeinfluss, empfindet aber zugleich im Interview "diesen neuen Raptrend als absolut schwule Scheiße, Pussykacke". Für den Deutschen mit iranischen Wurzeln offensichtlich gar kein Widerspruch.

Rashedi wächst im sozial schwachen Stadtteil Kinderhaus auf. Früh engagiert er sich in sozialen Projekten, die Jugendliche von der Straße und aus der Kriminalität holen sollen. So wird PA Sports auf ihn aufmerksam. Auch auf seinen späteren Veröffentlichungen scheint Kianushs starkes, wenn auch klischeereiches Sendungsbewusstsein durch.

Die Alben "Szenario" und "Instinkt" in 2016 respektive 2017 gehören zu den ersten Releases auf PA Sports' Plattenfirma Life Is Pain. Sie fokussieren auf die althergebrachte Mischung aus Lebenslaufbeweihräucherung und zugleich frühweisem Warnfinger, aus Kampfkunstreferenzen und martialischer Kraftästhetik.

Kianush bekennt sich zu "Musik zum Pumpen", gefällt sich mit tiefer Stimmlage in apokalyptischen Weltverschwörungsszenarien und ernennt sich selbst zum Rebell wider die gesellschaftlichen Missstände.

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Der 1987 geborene Münsteraner schwingt sich zum "Vertreter der Entrechteten" auf und ruft die überwiegend männlich-adoleszente Hörerschaft dazu auf, sich hinter das Steuer des eigenen Lebens zu setzen. "Ich mach das alles nicht für Geld, ich bin die Stimme der Stummen." Life Is Pain, eben.

Wie es sich für einen authentisch harten Rapper gehört, sitzt Kianush 2011 bis 2013 wegen diverser Raubdelikte hinter Gittern. Danach gönnt er sich aber keine weiteren Verschnaufpausen und lässt in Features mit KC Rebell und Baba Saad gehäuft von sich hören. Zu Kianushs erklärten Vorbildern zählen Jadakiss und DMX.

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2 Kommentare

  • Vor 6 Jahren

    Was ihr da schreibt ist echt der größte Müll habt ihr überhaupt irgendeine Ahnung von dem was ihr da schreibt ich glaube nicht und Kianush gab es schon lange vor 2014 aber leider nur im Untergrund aber ich finde wenn man was über Deutsche Rapper schreibt dann sollte da nicht die Hälfte fehlen oder halt nur Mist stehen aber bei dir Musik Seite hier ist das echt kein Wunder das merkt man immer wieder das ihr von der Materie DeutschRap so gut wie keine Ahnung habt dann sollte man das Thema vielleicht ganz lassen als wie so einen Mist zu schreiben aber ihr macht das schon ein nur lächerlich!!

  • Vor 6 Jahren

    auch wenn es dich ein wenig verwirrt, aber die meisten rapper gab es schon lange vor ihrem ersten "richtigen" release...fakt ist mal das er vor 2014 ausser ein par feature beiträge nicht in erscheinung getreten ist...was ich bei dem künstler aber viel schlimmer finde, während "szenario" noch schön düster und deprimierend war, hat er bei "instinkt" nur noch seinem großen meister nachgeeifert und poesiealbumrap für migrantische-emos gemacht. schade drum