23. Oktober 2015

"Sampling ist nicht zwangsläufig Diebstahl"

Interview geführt von

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So wie Keno: Der Moop Mama-MC war im Vorfeld seines Solo-Albums ausgiebig unterwegs. Seine Samples fand er in einer türkischen Kneipe. Im Interview erzählt er von der Schwierigkeit, die Rechte zu klären, aber auch von Travellern, die nur noch aufs Handydisplay starren, von willkürlich gezogenen Grenzen, von verlorenen Paradiesen und Tomaten und davon, wie schwer es einem fallen kann, sich in München heimisch zu fühlen.

"... und sollten lieber mal ihr Leben lang auf Reisen geh'n" rappte einst mit lakonisch-quäkender Stimme Jan Delay. Recht sollte er behalten. Keno jedenfalls nahm sich eine kleine Auszeit bei seiner Band Moop Mama und bereiste Ost-Europa, denn "jetzt oder nie ist die beste Reisezeit". Die Erfahrungen und Gedanken, die ihm dieser Trip bescherte, vertonte er auf dem Album "Paradajz Lost".

Guten Morgen Keno, wie geht es dir?

Sehr gut, danke.

Wie laufen die Albumaufnahmen mit Moop Mama?

Wir nehmen noch nicht direkt auf, wir sind gerade noch am Schreiben. Aber das geht ganz gut voran, muss ich sagen. Ich bin zufrieden.

Du bist ein vielbeschäftigter Mann: Dein Album kam gerade raus, du schreibst neue Songs mit Moop Mama, im November gehst du mit Roger & Schu auf Tour. Bist du nicht irgendwann mal platt?

Doch, schon (lacht). Die letzten zwei Jahre und besonders das letzte Jahr haben mir gezeigt, dass das Tour-Leben mit Moop Mama richtig anstrengend sein kann. Da ist mit klar geworden, dass es nicht nur mit Spaß verbunden ist. Ende letzten Jahres waren wir ja auf der Jan Delay-Support-Tour und sind direkt im Anschluss auf unsere eigene Tour gefahren. Wir waren insgesamt rund zehn Wochen unterwegs. Danach habe ich mich gefühlt wie ein labbriges Stück Brot. Aber es macht Spaß, und andere Dinge dauern dann eben länger, wie zum Beispiel meine eigene Platte. Aber das ist dann halt so.

Apropos eigene Platte: Im Vorfeld zu den Aufnahmen von "Paradajz Lost" warst du auf Reisen. Wie lange warst du unterwegs und wie bist du von A nach B gekommen?

Also, wie lange ich unterwegs war, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Ich war ja mehrmals unterwegs. Einmal bin ich nach Istanbul geflogen und bin dann an der Küste entlang durch Osteuropa nach München zurückgefahren. Bei einer zweiten Tour bin ich von München nach Athen gereist und habe eine ganz ähnliche Route gewählt. Ich war mit Bussen und per Anhalter unterwegs.

Wie hast du deine Reise gestaltet? Hattest du einen Reiseführer dabei?

Eine meiner Lieblingsstationen, egal wo ich ankomme, ist ein Ort an dem es guten Kaffee gibt. Ansonsten versuche ich Leute zu fragen, die dort schon waren. Manchmal schaue ich auch im Internet. Ich bin ja immer so ein bisschen hin- und hergerissen: Einen Reiseführer zu haben, ist zwar cool, weil es einem die wichtigsten Anlaufstationen gibt, aber er geht mir auch schnell auf die Nerven. Gerade mit dem "Lonely Planet" reist du auf geraden Straßen, wirst von einem Hostel zum nächsten geleitet, und man erlebt überall das Gleiche. Deshalb ist es viel schöner, wenn man jemanden kennen lernt, der sich ein bisschen auskennt, oder man zufällig und planlos irgendwo landet.

In deinen Songs prangerst du an, dass Leute die Welt nur noch durch ihre Bildschirme anschauen. Wie geht es dir denn dabei? Hast du Fotos gemacht?

Ja, ich habe schon Fotos gemacht. Ich habe so eine kleine Spiegelreflex-Kamera. Ich hatte auch mein Handy dabei, wobei ich das tatsächlich wenig benutzt habe.

Ich spreche das an, weil ich selbst auf Reisen das Gefühl hatte, dass viele Reisende in ihren Hostels mehr vor ihren elektronischen Geräten hingen als im Alltag. Anstatt sich die Dinge um sie herum anzuschauen,, berichten sie lieber darüber und sind ständig mit ihrer digitalen Welt vernetzt. Konntest du das auch beobachten oder ist das eine verquere Wahrnehmung von mir?

Ja, das Gefühl hatte ich schon auch teilweise. Gerade dieser Typus Traveller, der vielleicht sogar noch von einem anderen Kontinent kommt und ganz Europa in zwei Monaten bereisen will, hängt schon viel hinter iPads oder Laptops. Ich habe bewusst versucht, mich davon fernzuhalten. Hier in meinem Alltag bin ich, wie wir wahrscheinlich alle mittlerweile, ziemlich abhängig von meinem iPhone. Jede freie Minute raucht man eine Zigarette oder starrt in sein Handy. Wenn man längere Zeit unterwegs ist, schafft man es irgendwann, davon loszukommen. Man kommt an den Punkt, bereit dafür zu sein, was als nächstes kommt, auch ohne einen Plan zu haben und ohne sich mit seinem Handy beschäftigen zu müssen. Und wenn man dieses Gefühl mal erreicht hat, ist es total befriedigend. Das ist auch das, was ich als Entspannung von den Reisen wieder mit nach Hause nehme. Leider verschwindet das auch ziemlich schnell wieder (lacht).

Genau deshalb fände ich es wichtig, dass Leute einfach mal rauskommen und sich die Welt anschauen. Dann merkt man erst, wie wenig man eigentlich braucht, und dass man auch ohne Handy überleben kann.

Denke ich auch. Manchmal auch gezwungenermaßen: Das Handy-Internet funktioniert ja oft nicht im Ausland bzw. ist einfach zu teuer. Dann ist man darauf angewiesen, Sachen anders zu regeln.

Mal wieder Leute nach dem Weg fragen statt GoogleMaps.

Eben, genau. Das macht man ja heutzutage gar nicht mehr. Der Blick ins Handy ist immer der schnellere Weg. Wobei das Sprechen mit anderen Leuten, gerade im Ausland, ist ja auch immer ein Erlebnis.

"Es wäre eine Frechheit gewesen, die Originalinterpreten nicht zu nennen"

Stimme ich dir zu. Lass uns mal zu deinem Album kommen. Es heißt "Paradajz Lost". 'Paradajz', so liest man, heißt auf Kroatisch Tomate. Das spielt sicherlich auch auf deinem Cover eine Rolle, oder?

Das Wortspiel kommt aus Kroatien. So hieß ein Café in dem ich ab und zu war. Diese Thematik der verlorenen Tomate hat mich auf Reisen irgendwie verfolgt. Dann habe ich damit begonnen, den gleichnamigen Song zu schreiben. Darin geht es ja auch um Essen bzw. um die Produktion dessen. Und als ich dann einige Songs fertig hatte, ist mir aufgefallen, dass sich die Thematik von Paradies bzw. Religion durch das Album zieht. Der Titel beschreibt den Themeninhalt des Albums sehr gut.

Wenn wir es schon von Religion haben: Ich habe mir den Song "PIJ" mehrmals angehört und mich gefragt, was genau du damit sagen willst.

Das ist ein Ausschnitt aus einer Rede von Albert Einstein. Der gesamte Text hat mich sehr beeindruckt, besonders wie er die Religion beschreibt bzw. wie man ein religiöses Gefühl empfinden kann. Er beschreibt sehr treffend, wie man die Faszination über unsere Natur auch ohne einen strafenden oder belohnenden Gott empfinden kann. Und das überschneidet sich stark mit meinen Ansichten. Ich bin nicht einmal getauft, ich komme bestimmt in die Hölle (lacht). Ne, Quatsch, ich bin eigentlich kein religiöser Mensch im Sinne eines institutionellen Glaubens. Aber wenn man auf Reisen ist und so viel erlebt, dann empfindet man ganz stark die Faszination des Lebens und wie schön die Welt ist. Man ist ja nur ein ganz kleiner Teil davon. Und dieses Gefühl bringt der Text treffend zum Ausdruck, finde ich.

Die Samples von den Beats hast du auch von deinen Reisen mitgebracht. Wie bist du an die rangekommen?

Bevor ich losfuhr, hatte ich mir vorgenommen, aus jedem Land Musik mitzubringen. Am Ende war es dann so, dass alles, das ich mitgebracht habe, aus einer Kneipe in Istanbul kam. Ich kam da rein und es lief nur diese türkische Rock-Musik mit psychedelischem Zeug vermischt. Aber alle in dieser Kneipe haben das ultra abgefeiert. Ich war davon total fasziniert. Ich hatte schon im Hinterkopf, dass ich gerne genau so Musik finden würde, weil ich zu der Zeit einige Platten gehört habe, auf denen solche Sachen gesamplet wurden. Einige Stones Throw-Sachen haben mich da angefixt oder auch Mos Defs "The Ecstatic", auf dem viele so orientalische Samples verbaut wurden. Der Sound hat mich einfach angesprochen.

An dem besagten Abend in der Kneipe habe ich mit den Leuten Polonaise getanzt und fand das total faszinierend. Ich habe dann irgendwann mit der Kneipenbesitzerin gesprochen und die hat mir versprochen, dass sie mir ihre Bibliothek rüberzieht. Am nächsten Tag kam ich dort an, viel zu spät, und sie war gar nicht da. Und der Typ der da noch stand war total verkatert und hatte gar kein Bock auf mich. Der wollte dann wissen, was für Musik ich haben wollte. Ich habe die drei Namen aufgesagt, die ich noch wusste. Das hat er mir dann auf einen Stick gezogen. Zuhause habe ich dann angefangen, daran ein wenig herumzuschnippeln. Flying Pussyfoot, mit dem ich die Platte zusammen gemacht habe, ist darauf voll angesprungen und hat sofort angefangen, Beats daraus zu basteln. Er steht eben auch auf so orientalische, psychedelische Klänge und dann wurde ziemlich schnell klar, dass wir zusammen das Album machen.

Habt ihr die Samples clearen lassen?

Ja, das Label konnte das klären.

Das stelle ich mir gar nicht so leicht vor. Es geht schließlich um türkische Rock-Musik aus den 70ern. Gabs da keine Probleme?

Ne, das nicht. Aber es war teuer (lacht). Tatsächlich teurer, als man es sich für die Platte hätte leisten wollen. Es gibt ja Einige, die sich darum gar nicht kümmern, was das ganze Clearing angeht. Aber bei der Platte spielt das Sampling eine tragende Rolle. Wir samplen ja nur aus einem sehr kleinen Repertoire, und aus diesem kann man in jedem Song etwas heraushören. Das durchzieht die Platte. Deshalb bin ich auch froh, dass wir das klären konnten. Denn wenn ich verheimlichen müsste, von wem die Samples sind, würde ich mich sehr schlecht dabei fühlen. Die Musik, die wir verwendet haben, ist ein explizites Zitat einer Zeit und einer Kultur. Sie ist ja selbst schon eine Fusion aus orientalischen Sachen, traditioneller türkischer Musik und der Rock-Musik aus der Zeit. Und darin werden viele sozialkritische Themen aufgegriffen. Das musikalische Zitat fand ich eben sehr passend. Wenn ich jetzt nicht in der Lage wäre das auch zuzugeben, fände ich das sehr, sehr schade.

Zumal es ja dann auch Diebstahl wäre.

Naja, für mich persönlich ist Sampling nicht zwangsläufig Diebstahl. Es kommt ja immer sehr darauf an, wie ein Sample verwendet und umgestaltet wird. Die Verwendung von einer bereits existierenden Aufnahme in einem neuen Kontext kann ein künstlerischer Mehrwert sein. Das bedeutet nicht direkt, dass man das Lied noch einmal verwendet. Da steckt ja schon mehr dahinter. Aber wenn die Menge an Samples so hoch ist wie bei uns, dann wäre es auf jeden Fall eine Frechheit gewesen, die Interpreten des Originals nicht zu nennen.

Du zeichnest in dem Song "Paradajz Lost" den Weg einer Plastiktüte nach, die sich über Flüsse ihren Weg ins Meer in den great pacific garbage patch bahnt. Denkt man den Gedanken zuende, zerkleinert sich die Tüte über die Zeit, wird von Meeresbewohnern gefressen und landet so über Umwegen wieder auf unserem Teller. Isst du denn noch Fisch?

Extrem selten. Ich bin ziemlich vegetarisch unterwegs. Wenn ich mal ein Stück Fleisch esse, dann eher zum Probieren.

Du sprichst auch von Kohlen-Wasserstoff-Polymeren. Hast du einen naturwissenschaftlichen Hintergrund?

(lacht) Ich hatte mal angefangen, Medizin zu studieren. Aber ich habe nur das Grundstudium gemacht. Da studiert man ja so einen Querschnitt aus allen Naturwissenschaften. Deshalb habe ich da so einen kleinen Background.

"Es gibt wenig Freiräume in München"

Beziehst du dich in dem Track "Der See" auf das Mittelmeer?

Nein, es gibt tatsächlich einen See, der die Grundlage für diesen Song war: der Ohridsee. Der liegt zwischen Mazedonien und Albanien, beide Länder teilen sich den See. Was ich in dem Song erzähle, kommt schon sehr nahe an die Realität ran. Der Grenzübergang hat mich dort krass geflasht. Ich bin von Mazedonien nach Albanien zu Fuß gegangen, weil es anders gar nicht geht. Also, da fährt kein Bus oder so. So ein Grenzübergang ist ja eigentlich eine willkürlich in die Landschaft gesetzte Linie. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich und fremd die Leute auf den zwei Seiten sein können. Oder auch, wie sie übereinander reden. Irgendwann hat da jemand eine Grenze gezogen, und das führte dann dazu, dass es echt krasse Unterschiede zwischen den Menschen gibt. Diese Grenze ist wie eine unüberwindbare Mauer. Und der See, der zu den ältesten Seen weltweit gehört, liegt eben genau dazwischen. Mich hat die Tatsache fasziniert, dass sich die Menschen dieses Regelwerk aufbürden und der See da einfach liegt, als sei nichts geschehen. Den gibt es ja auch schon viel länger, als es die Länder gibt. Dieser Gegensatz hat mich inspiriert, diesen Song zu schreiben.

Krass. Ich hatte gedacht du sprichst vom Mittelmeer. Um das Mittelmeer herum gibt es ja auch deutliche Unterschiede, was Wohlstand, Kultur und Menschen angeht.

Das finde ich interessant zu hören. Dadurch, dass ich genau weiß, welche Gedanken mich zu dem Song geführt haben, fehlt mir die Freiheit, den Song anders zu interpretieren. Aber jetzt, wo du es sagst: klar. Die Geschichte beschreibt ja eigentlich nur, dass es zwei völlig unterschiedliche Seiten gibt und der See dazwischen liegt. So etwas gibt es ja überall auf der Welt.

Genau, deshalb hatte ich das mit dem Mittelmeer in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich habe ich da einfach zu viele Nachrichten über die Flüchtlinge gelesen.

Verständlich. Das kommt jetzt als Assoziation ganz stark hinzu. Als ich den Song geschrieben habe, da war die Flüchtlings-Thematik nicht so brandaktuell wie jetzt. Trotzdem hat mir diese Reise ein Bewusstsein für diese Grenzen gegeben. Das erlebt man einfach immer wieder: Grenzen sind krass. Man kann ja auch nicht über jede drüber, als Deutscher meistens schon, klar, aber zum Beispiel zwischen Albanien und Serbien kann man die Grenze nicht überqueren.

Mal zu etwas anderem: München verbinden Außenstehende ja gerne mit Oktoberfest, Business, Spießigkeit und vielleicht sogar Oberflächlichkeit. Mit all dem hast du ja, glaube ich, nicht all zu viel am Hut. Wie passt ein Keno nach München?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich bin tatsächlich sehr kurz davor, wegzuziehen (lacht). Ich hatte das auch schon öfters vor. Ich mag München schon ganz gerne, aber ich wollte hier nie mein ganzes Leben verbringen. Immer, wenn ich wegziehen wollte, hat mich dann doch etwas hier gehalten. Meistens die Musik. München ist eine sehr merkwürdige Stadt. Die Lebensqualität ist schon sehr hoch, und wenn man sein Netzwerk mit den richtigen Leuten aufgebaut hat, kann München eine schöne und angenehme Stadt sein. Aber ich verstehe die Leute, die München als ultra-spießiges, etabliertes, reiches Dörfchen sehen, in dem die Menschen sehr arrogant sind. Das wirkt auch so und hat eine gewisse Berechtigung. Hier existiert nur sehr wenig Anti- oder Alternativ-Kultur und es gibt nur wenig Freiräume für so etwas. Trotzdem gibt es sie, man muss sie halt kennen damit man sich hier wohl fühlt (lacht).

Du fühlst dich also nicht unwohl in München?

Nicht grundsätzlich, aber schon oft genug.

Zum Schluss würde ich dir gerne noch eine Frage stellen, die mir persönlich am Herzen liegt: Auf dem ersten Moop Mama-Album gibt es einen Song, der heißt "Rolling Stone". Du beschreibst darin dein getriebenes Ich, dass du wenig Halt und kein Zuhause hast. Wie kam es dazu?

Den Song habe ich kurz nach einer Trennung geschrieben. Ich bin aus einer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Ich bin danach eine ganze Weile lang hin und her getingelt und hab' auf verschiedenen Couches bei Freunden gepennt. Da habe ich mich eine ganze Zeit lang sehr unbeheimatet gefühlt und wusste nicht, wo ich hin soll. Aber das Thema begleitet mich schon eine ganze Weile. Es fällt mir schwer, ein richtiges Zuhause zu finden. Ich bin sehr viel unterwegs und es mag mir nicht so recht gelingen, mir einen wohligen Rückzieh-Ort zu gestalten.

Wie viel Zeit verbringst du denn tatsächlich in deiner Wohnung?

Jetzt gerade mehr, weil wir ja nicht auf Tour sind. Aber letztes Jahr war ich wahrscheinlich mehr als die Hälfte des Jahres irgendwo anders. Ich war bestimmt rund 200 Tage nicht daheim.

Klingt nach einem aufregenden Leben!

Ja (lacht).

Alles klar, das wäre es von meiner Seite aus gewesen. Willst du noch etwas loswerden?

Ja. Mir wäre es wichtig, dass der Flying Pussyfoot Erwähnung findet. Das Album erscheint ja unter meinem Namen aber er hat ja die komplette Produktions-Seite gestemmt. "Paradajz Lost" ist eigentlich ein gemeinsames Album.

Ja, dann erzähl' doch einfach, wie die gemeinsame Arbeit ablief.

Ich hatte ihm ja das Sample-Material mitgebracht. Daraus sind dann relativ schnell ziemlich viele Beats entstanden. Dann fällten wir auch relativ schnell die Entscheidung, die Platte zusammen zu machen. Durch seine Arbeit ist das Konzeptionelle an dem Album, also Musik und Texte, noch näher zusammengerückt und hat einen roten Faden bekommen.

Du sagst, er habe sehr viele Beats gebaut, dein Album hat aber, was ich sehr schön finde, nur zehn Songs. Habt ihr die Beats zusammen ausgewählt, die es schlussendlich auf die Platte geschafft haben?

Er hatte am Anfang viele Skizzen, genau wie ich. Wir haben unsere Ideen einfach zusammengetragen. Daraus sind dann die Entscheidungen gefallen, welche Beats wir mit welchen Texten paaren.

Wir sind hier aber ein ganzes Umfeld: Die Live-Band Tribes of Jizu, Flying Pussyfoot oder auch der Bustla, der früher für Creme Fresh die Beats gemacht hat und jetzt bei Moop Mama spielt. Da entsteht immer wieder was. Ich denke, dass man dann auch immer wieder den Namen Flying Pussyfoot lesen wird.

Ich bedanke mich für das Interview.

Gerne, vielen Dank für das Interesse.

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