laut.de-Kritik

William Orbit und Guy Chambers greifen ein.

Review von

Ein William Orbit kehrt nicht für jeden in den Produzentenstuhl zurück. Dass er ausgerechnet Katie Meluas vierten Longplayer adelte, erscheint nach dem ersten Hördurchgang gar nicht mehr so seltsam.

Denn mal abgesehen von den unbestreitbaren Fähigkeiten der 25-jährigen Singer/Songwriterin - die Herausforderung des Bill Munroe-Covers "The One I Love Is Gone" besteht sie - könnte ein Track wie "Plague Of Love" fast aus der Setlist der Cardigans stammen. Das ist radiotauglicher Popstoff, allerdings mit dem gewissen unpeinlichen Extra.

Bemerkenswert etwa, wie im besagten "Plague Of Love" orchestrale Sounds, ein lässig groovender Livebass und akustischer Gitarrenpop zusammen laufen. Das eher düster angelegte und kräftige "God On The Drums, Devil On The Bass" greift nebenher nach dem Thron für den coolsten Songtitel des Jahres. Orbit lässt hier auch die Synthies von der Leine.

Für Melua-Fans dürfte dies angesichts der eher schillernden, teils burlesken und gewohnt ruhig ausgerichteten ersten Hälfte der Platte gleichwohl gewöhnungsdürftig sein - Robbie-Produzent Guy Chambers zeichnet bei diesen Tracks übrigens als Songlieferant mitverantwortlich.

Wie Orbit aus dem meist akustischem Bandsound auf der einen und Orchester respektive Elektronik auf der anderen Seite eine gleichberechtigte Einheit geschmiedet hat, ist insgesamt aber schon beeindruckend: Mit genügend Raum für die in den Vordergrund geholten Vocals (etwa beim Titeltrack) führt er behutsam neue Hörgewohnheiten in den Melua-Kontext ein. "Abenteurlustig - die Promoinfo bringt Katies Neuausrichtung durchaus auf den Punkt.

Das brummende "Twisted" fällt gleichfalls mit besagtem Sound-Patchwork auf, aber irgendwie würde hier ein härteres Organ besser ins Bild passen. Und so wird am Ende doch deutlich, dass es für unkonventionell angelegte Popmusik geeignetere Stimmen gibt.

Dennoch könnte sich "The House" als Katies bestes Album herausstellen. Zuweilen glaubt man gar, ganz kurz Madonnas Schatten wahrzunehmen. Aber Orbit hat die ja auch erfolgreich verarztet.

Trackliste

  1. 1. I'd Love To Kill You
  2. 2. The Flood
  3. 3. A Happy Place
  4. 4. A Moment Of Madness
  5. 5. Red Balloons
  6. 6. Tiny Alien
  7. 7. No Fear Of Heights
  8. 8. The One I Love Is Gone
  9. 9. Plague Of Love
  10. 10. God On The Drums Devil On The Bass
  11. 11. Twisted
  12. 12. The House

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3 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    wow hier ist mal wieder was los! Keine Kommentare zu dem Album? Schade, jemand soll mir sagen ob es gut ist oder nicht... Also die Rezi ist ja halt typisch laut.de, sagt mir jetzt auch nicht wirklich obs gut ist... Naja die Single "The Flood" ist ja schon mal das Beste und spektakulärste was die Frau jemals gemacht hat. Aber im Probehören des Albums (30 Sec.) klingt alles andere schon wieder monoton und ruhig. Ich will die Braut edgy und experimentell und rockig sehen! Oder wenigstens Amy Macdonald- mässig! Naja, werde die Platte erst mal ganz hören und dann meld ich mich zurück! :-)

  • Vor 13 Jahren

    @blindluck (« wow hier ist mal wieder was los! Keine Kommentare zu dem Album? Schade, jemand soll mir sagen ob es gut ist oder nicht... Also die Rezi ist ja halt typisch laut.de, sagt mir jetzt auch nicht wirklich obs gut ist... Naja die Single "The Flood" ist ja schon mal das Beste und spektakulärste was die Frau jemals gemacht hat. Aber im Probehören des Albums (30 Sec.) klingt alles andere schon wieder monoton und ruhig. Ich will die Braut edgy und experimentell und rockig sehen! Oder wenigstens Amy Macdonald- mässig! Naja, werde die Platte erst mal ganz hören und dann meld ich mich zurück! :-) »):

    wenn du katie melua so haben willst wie du es beschreibst dann gib ich dir nen tip-
    Sarah Blasko .
    hör mal rein