laut.de-Kritik

Ein Rachenputzer - mit Schirmchen und Olive serviert.

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Da schau her - nur 16 Jahre hats gedauert, bis ein neues Album in den Regalen steht. Die Frage, warum sich die Jingo De Lunch seinerzeit trennte, bleibt gerade angesichts des Genusses dieser Scheibe unbeantwortet.

Denn Yvonne und ihre Jungs haben musikalisch sehr wohl noch etwas zu sagen: Straight, kompakt und kraftvoll rocken Jingo De Lunch durchs Programm. Auffallend bleibt Yvonnes Stimme, die in all den Jahren keinerlei Abnutzungserscheinungen erkennen lässt und noch heute an eine jugendliche Power-Göre erinnert.

Jingo verlassen sich auf ihre Trademarks: Metal, Punk, Hardcore, eine Prise Eingängigkeit. Alles einmal kräftig geschüttelt, mit Schirmchen und Olive serviert, fertig ist der Rachenputzer. Hier sticht die angenehm bratzige Gitarre des neuen Klampfers Gary Schmalzl hervor - der Kollege heißt wohl wirklich so.

Warum sie aber aus "Land Of The Doom" nicht mehr gemacht haben, als eine an Sabbath erinnernde Songskizze? Keine Ahnung. Dafür kloppt "Move" launig punkig durchs Programm, während "Room 101" das Ohrwurmpotential der Band aufzeigt.

Bei allen Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit wirkt das neueste Werk kein bisschen anachronistisch. Im Gegenteil. Vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der Jingo-Sound perfekt ins Hier und Jetzt einfügt, wo er früher vielleicht ein wenig seiner Zeit voraus war. Trotzdem dürfte der Band der große Wurf verwährt bleiben, was aber beileibe nicht an der Qualität der Platte liegt.

"Land Of The Free-ks" dürfte dennoch ein willkommener Anlass sein, die Berliner wieder mal auf der Bühne zu bewundern. Denn dort gehören sie - bei aller Freude über den neuen Output - auch hin.

Trackliste

  1. 1. Land Of The Free-ks
  2. 2. Room 101
  3. 3. Mass/acre
  4. 4. Metherfor
  5. 5. The Job
  6. 6. Spineless In Gaza
  7. 7. Miss Demeanor
  8. 8. Move
  9. 9. Land Of Then Doom
  10. 10. Street Cred Heart

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