Trackliste

  1. 1. Green Meadow Island
  2. 2. Concrete And Glass
  3. 3. Ox-Eye
  4. 4. St. Gallen
  5. 5. Nangijala
  6. 6. Sparrow Hills
  7. 7. Lives Apart
  8. 8. The Hourglass
  9. 9. Ring Out The Grief
  10. 10. Spring Tides

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LAUT.DE-PORTRÄT Jeniferever

Uppsala, wen haben wir denn da? Lustiger Ortsname für eine gar nicht so zu Albernheiten aufgelegte Band. Jeniferever stammen tatsächlich aus Uppsala …

19 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Irgendwann im letzen Jahr, lasst es Januar oder Februar gewesen sein, lauschte ich mal wieder meinen Last.fm Empfehlungen, trieb mich in diversen Blogs rum und plötzlich erklang aus meinen Boxen die Zeile:
    "Dear Emily, stay with me as the day is dying."
    Das war das erste mal, dass ich von Jeniferever hören durfte.
    Ein Jahr, 1,820 gehörte Tracks (nur in Last.fm) und ein Konzert später dann endlich das neue und zweite Album dieser, ja, ich möchte sagen AUSNAHMEBAND mit dem Titel Spring Tides.
    Offizieller Release am 13. April aber, Internet sei dank, konnte ich mir schon jetzt ein Bild von der Scheibe machen (keine Panik, Scheibe ist vorbestellt und sollte dann alsbald hier eintrudeln)

    Jeniferever kommen aus Uppsala Schweden, gründeten sich 1996, releasten 2001 ihre erste EP und 2006 mit "Choose a Bright Morning" ihren ersten Longplayer. Seit dem sind schon einige Jahre vergangen und so war die Spannung nicht unbedingt gering auf dieses neue Werk.

    Green Meadow Island, das Eröffnungsstück der Scheibe, weist gleich wieder in die "typische" Jeniferever Richtung. Irgendwo zwischen Post-Rock und melancholischen Indierock schaffen sich Jeniferever ein eigenes Sounduniversum, welches vor allem von Kristofer Jönsons Stimme und dem stufenartigen Aufbau der Tracks geprägt ist.
    Dabei fällt auf, dass auch hier die Instrumente sich immer dichter um die Stimme legen bis der Track dann plötzlich explodiert und vollkommen ohne die Stimme stehen kann, um dann wieder abzuflachen und von der Stimme aufgefangen zu werden.
    Dafür lassen sich die 4 Jungs aus Schweden auch ausgiebig Zeit. Außer Sparrow Hills unterschreitet kein Track die magische 5 Minuten Grenze, Nangijala, ein Stück welches schon von der gleichnamigen EP bekannt sein könnte steht mit seinen fast 10 Minuten sogar weit über dieser Grenze.

    Im Gegensatz zu "Choose a Bright Morning" stehen auf dem neuen Album orchestralen Klänge noch mehr im Vordergrund. Fast an Audrey erinnernd lebt zum Beispiel "Concrete and Glass" vor allem von seinen Streichern und dem Klavier bis sich der "Refrain", wenn man davon sprechen kann, in chorartiger Gestallt erhebt und den Song in eine ganz andere Richtung lenkt.
    Überhaupt sind diese Stimmungsumschläge recht typisch für Jeniferever und gerade dadurch entwickelt auch jeder Track seine eigene Spannung. Dabei wird auf jedes noch so kleine Detail geachtet ohne Kleinkariert zu wirken. So entdeckt man dann auch mit jedem Durchlauf neue kleine Sterne die den Jenifereverhimmel nur noch heller leuchten lassen und immer wieder die Frage aufwerfen, WARUM WIRD DIESE BAND (NOCH) NICHT IN EINEM ATEMZUG MIT RADIOHEAD UND CO GENANNT?

    Einen ersten Höhepunkt erlebt die Scheibe dann bereits mit "Ox-Eye". Fast schon hypnotisierend legt sich der Sprechgesang Jönsons auf das Schlagzeug bis plötzlich ein "I COULD TOUCH" heraus sticht und sich der Track knospenartig öffnet. Das Instrumental könnte dabei genauso gut aus der Feder Explosions in the Skys stammen und transportiert dabei mindestens genau soviel Gefühl wie eben jene texanische Band. Seine höhe erlebt der Track dann allerdings ab 2:50min als er plötzlich explodiert, in tausend Teile zerspringt und eine Energie frei setzt die man zuvor nicht erahnt hätte. Jönson zieht dabei mit und schafft mit seinem Klagegesang eine Atmosphäre, die jeden nicht vollkommen gefühlstoten Menschen die Nackenhaare zu berge stehen lassen müsste.
    Wer Jeniferever schon einmal live sehen durfte kennt diese Momente in denen die Band zeigt, dass sie auch raus aus diesen ruhigen Melodien und rein in eine Soundwand stürzen können ohne dabei den Überblick zu verlieren.
    Großes Tennis!

    St. Gallen, ein ebenfalls schönes Stück, welches an sich auch schon auf dem Vorgänger Platz gefunden hätte und bereits auf der Tour letztes Jahr zu hören war geht dann ein wenig unter.
    Dabei ist dies sicher kein schlechter Track, wird aber durch Ox-Eye und dem nachfolgenden Nangijala überschattet und kann sich nur schwer gegen diese behaupten.
    Denn Nangijala beweist vor allem nach mehrmaligen hören seine Stärke. Wirken am Anfang die 9:30Minuten noch abschreckend sind sie am Ende vollkommen berechtigt.

    Two summers passed but the winters didn't.
    You moved but you keep coming back.
    This place kept us both down and you knew that.

    Jedes Wort mehr über diesen Track wäre zuviel und doch zu wenig. Bis jetzt der wohl beste Track der Band.

    Sparrow Hills und Lives Apart sind dann eben auch solche Stücke, die für das Album sprechen, sogar große Musik sind hier nun aber eher weniger Erwähnung finden werden da es sonst eben einfach zu viel wird. Man muss Musik nicht komplett auseinander nehmen und vielleicht würde dies wohl auch einigen die Lust an dieser Scheibe nehmen und so bewegen wir uns auf den nächsten ganz großen Wurf zu. "The Hourglass" ist der wohl zugänglichste Song des Albums überzeugt aber vor allem durch seine Lyrics und dieser Steigerung gegen Ende. Herbst oder eben auch Frühlingsmusik auf ganz großem Niveau, wie man es eben lang nicht mehr gehört hat.
    Da fallen Namen wie Kyte, Appleseed Cast, Audrey, Ef und Co aber nichts nähert sich diesem hier auch nur ansatzweise an.

    Dies liegt vor allem daran, dass die Tracks allesamt auch schon als Instrumentale perfekt funktionieren würden, eben gerade durch diese oben benannte Klimax und diese sehr detailreiche Spielweise, aber am Ende eben noch durch diesen großartigen Gesang verstärkt werden, der Texte transportiert die tieftraurig oder eben auch bejahend sein können ohne dabei zu Kitschig zu werden.
    Ring Out The Grief ist zum Beispiel so ein Track. An sich schon ein großartiges Instrumental welches an die wirklich großen Stücke von GyBe, EITS, TWDY und den anderen Bands (mit blöden Abkürzungen) erinnert aber eben gerade wieder durch diese sehr eigenwillige Stimme ein I-Tüpfelchen erhält.

    Mit Spring Tides, dem von der Grundstimmung wohl positivsten Stück der Scheibe, wird man dann auch aus dem Jeniferever Universum entlassen nur um sofort wieder Play drücken zu wollen und sich zurück in diesen Kosmos zu bewegen, der soviel mehr ist als bloße Musik.

    Ich hoffe für diese Band, dass sie mit diesem wirklich großen Album endlich den verdienten Erfolg einheimst. Verdient hat sie es alle mal und so reit sich Spring Tides neben dem Vorgänger und Radioheads Kid A in meine Top 3 Alben ein und hat eigentlich schon jetzt in Titel Album des Jahres inne.

    5 von 5*

    und nun, genug der Lobpreisungen.

    Spring Tides (2009)

    1. Green Meadow Island (5:31)
    2. Concrete And Glass (5:19)
    3. Ox-Eye (5:28)
    4. St. Gallen (6:11)
    5. Nangijala (9:37)
    6. Sparrow Hills (3:50)
    7. Lives Apart (6:52)
    8. The Hourglass (6:21)
    9. Ring Out The Grief (6:07)
    10. Spring Tides (8:40)

    http://www.myspace.com/jeniferever
    http://www.lastfm.de/music/Jeniferever

    Hören + Preorder
    http://www.denovali.com/jeniferever/

    für fehler in wort und ton haftet die Zigarette, das offene fenster, das telefon und natürlich der schreiber selbst.

  • Vor 15 Jahren

    Wurde bei mir auch gelegentlich auf Last gespielt. Hab mich aber nie wirklich damit beschäftigt. Bei so einem Post muss ich wohl genauer reinhören :)