laut.de-Kritik

Leidenschaft, Zärtlichkeit und ein Hauch von Spiritualität.

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Mit seinem Debüt "They'll Come, The Come" hat sich das junge schwedische Ensemble bereits 2007 erfolgreich der Erforschung stimmungsvoller Klanglandschaften zwischen Noise-Flächen und Besinnlichkeit verschrieben. Musikalisch gehen Immanu El damit einen ähnlichen Weg wie die Kollegen von EF, mit denen sie sich zwei Bandmitglieder teilen.

Leidenschaft, Zärtlichkeit und ein Hauch von Spiritualität zeichnen nun diesen Zweitling aus, der anmutet wie die Suche nach dem musikalischen Äquivalent der Schönheit der Welt oder wenigstens eines Sonnenaufgangs. Als dialektisches Prinzip werden deren Vergänglichkeiten dabei als sentimentales Element gleich mitgedacht und mitgespielt.

Die Zwillingsbrüder Claes und Per Strängberg stehen als Köpfe hinter der Band. Mit ihren drei Mitstreitern und einem Instrumentarium aus flirrenden Gitarren, Bass, Schlagzeug und Cello und gelegentlichem Piano-Einsatz kreieren sie einen dichten Sound, der zwar im Postrock verwurzelt, aber ebenso dem Pop zugeneigt ist.

Die Dynamik einer Kombo wie Explosions In The Sky trifft auf den melancholischen und entrückten Stil einer Band wie Sigur Rós und synthetisiert sich auf einer neuen Ebene zu epischem Indiepop.

Dramaturgisch spitzen sich die Songs immer wieder effektvoll zu, ohne das Spiel der Laut/Leise-Kontraste auszureizen und den ungemein harmonischen Fluss der Songstrukturen zu unterbinden. Darin liegt die Größe dieser Band: Immer wieder gehen Immanu El gekonnt in organischer Harmonieseligkeit auf, ohne an Spannung einzubüßen oder sich in süßlichem Pathos zu verlieren.

Dass dieses Konzept aufgeht, liegt nicht zuletzt an dem emotionalen Gesang Claes', der es immer wieder mit sehnsüchtig-brüchiger oder aufbegehrender Intonation die Stimmung der Songs prägt und unaufdringlich mit seinen Instrumentalisten harmoniert.

Dieses Konzept bringt es mit sich, dass Immanu El nicht auf den einen Hit aus sind, der sich mit hohem Wiedererkennungswert auszeichnet. Vielmehr setzt das Quintett stattdessen auf getragene Arrangements, denen die Zeit bei aller Ohrgängigkeit nur wenig anhaben kann.

"Moen" ist ein absolut kohärentes Werk, das sich exakt in der Mitte zwischen schwelgerischer Euphorie und emotionaler Schwere positioniert und dort dem dialektischen Lauf der Dinge ein ordentliches Maß an erhabener Schönheit abringt.

Trackliste

  1. 1. Agnes Day
  2. 2. Lionheart
  3. 3. Aerial
  4. 4. Hogamon One
  5. 5. Hogamon Two
  6. 6. May
  7. 7. Archers
  8. 8. Tunnel
  9. 9. Storm

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